Aus dem Raum Köln stammt diese Band und legt mit dem nur in digitaler Form veröffentlichten „Reality“ ihr Debütalbum vor. Dass diese Truppe an sich schon gut zehn Jahre existiert, merkt man den Tracks durch die Bank an.
Und zwar nicht nur deshalb, da die Musiker in jener Phase logischerweise an den Instrumenten gereift sind und so eine handwerklich überaus solide Vorstellung abliefern, ebenso sofort ohrenscheinlich wird auch, dass man beim Komponieren und den Aufnahmen selbst nichts dem Zufall überlassen hat, sondern konsequent bis ins letzte Detail gearbeitet hat.
Obendrein ist dem Quintett auch anzuhören, dass ihre Inspirationsquellen ein breites Spektrum abdecken, schließlich sind den sieben Nummern unterschiedliche Ideengeber wie MARILLION, DREAM THEATER, RUSH, FATES WARNING und SPOCK‘S BEARD, aber auch weniger dem Prog-Genre zuzuordnende und stattdessen deutlich heftiger zu Werke gehende Truppen wie beispielsweise METALLICA anzuhören.
Dennoch ist es vorwiegend progressiver Stoff, den man hier geboten bekommt, wobei sich diesbezüglich Metal und Rock-Anteile die Waage halten. Daraus resultiert auch die Tatsache, dass „Reality“ trotz aller unterschiedlicher Facetten (zu denen auch der in den getrageneren Passagen mehrfach an einen „nüchternen“, weniger näselnden OZZY erinnernde Gesang von Gerrit Sellmer zählt), ein in sich stimmiges, harmonisches Album geworden ist.
Außer Acht gelassen werden darf aber auch die Tatsache nicht, dass bei aller Progressivität niemals der Fokus vergessen wurde, sprich ST. QUENTIN auch in den verspielten, vertrackten Nummern auf den Punkt zu kommen wissen, wie auch der Umstand, dass sich die Band auch in den balladesken, leicht melancholisch anmutenden Gefilden wohl zu fühlen scheint, auch wenn diese Passagen den nötigen Tiefgang noch ein wenig vermissen lassen.
Absolut überzeugend wirkt das Material jedoch bereits in den frickeligen Momenten, wobei aber auch hier gilt, dass die Herrschaften keine Selbstdarsteller sind, sondern den Song als Endprodukt niemals aus den Augen verlieren.
Die Band sollte man auf jeden Fall im Auge behalten, es könnte nämlich gut sein, dass man in Bälde schon viel mehr von und über ST. QUENTIN zu hören bekommt!
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