Spread The Plague - Pangaea

Review

Der Deathcore scheint noch nicht ganz tot zu sein. SPREAD THE PLAGUE aus dem schönen München hauen die Tage mit ihrer EP „Pangaea“ ihr erstes größeres Ding raus, nachdem man mit einer kleinen Demo schon etwas Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat, und machen damit vieles besser als einige Kollegen. In über vierzig Minuten und elf Tracks wird gemosht wie man das von den Großen kennt: Blastbeats, ein wütender Shouter, und dicke Gitarrenleads. Dass man dabei ausschließlich auf altbekannte Stilmittel zurück greift, lässt zwar manchmal die Innovation und neue Ideen vermissen, aber man beherrscht die Brutalo-Schiene eigentlich ganz gut.

Mit „Hole“ geht es noch verhältnismäßig sanft zu, bevor dann ab „Life“ die Keule richtig ausgepackt wird: In bester SUICIDE SILENCE-Manier wird losgelegt, das Gaspedal wird ständig durchgedrückt, und höchstens bei den obligatorischen Breakdowns nimmt man sich kurz zurück, nur um danach wieder mit Stakkato-Riffs das Tempo anzuziehen. Die Drums sind solide, der Shouter macht seinen Job gut, aber was wirklich positiv aus dem manchmal etwas eintönigen Sound heraus sticht, ist die lobenswerte Gitarrenarbeit. Zackiges Saiten-Gehopse kann ja jeder, aber hier werden in den (seltenen) melodischen Momenten wirklich dicke Leads geboten, die auch mal ein nettes Kontrastprogramm zum Rest bilden. Überhaupt hat man auf dem Album die besten Momente dann, wenn wie in „Every Brick“, oder dem bereits schon auf der Demo enthaltenen „New Era“, mal etwas Platz für Harmonien gelassen wird.

„Pangaea“ ist ingesamt eine interessante Angelegenheit geworden. Klar, die Produktion ist Keller-Niveau, und die Drums klingen eher nach Blechtrommel als nach Bombast-Bässen, aber man hat das beste aus den vorhandenen Mitteln gemacht, und punktet mit guten, brutalen Arrangements. Auch wenn die Songs manchmal sehr nach bereits bekannten Outputs dieses Genres klingen, wird es doch nie langweilig. Ich bin gespannt was die Zukunft bringt, der Start ist den Jungs allemal gut gelungen.

29.02.2012
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