Spoiler - Demo 2009

Na sowas kann ich ja leiden. Eine gebrannte CD samt Booklet, welches lediglich ein Bild und die Dankesliste enthält, sowie ein Zettel mit der handschriftlichen Bitte um ein Review. Keine Bio, keine Infos, nichts, nur der Verweis, dass es sich um eine Aufnahme aus dem Proberaum handelt.

Da geht man doch gleich ein wenig voreingenommen, an die ganze Sache, allerdings, das kann ich jetzt schon sagen, sind SPOILER ein Beweis dafür, dass man sich manchmal eben doch nicht von der äußeren Erscheinung abschrecken lassen soll. Denn die Musik der fünf Jungs lässt mich nicht nur einmal aufhorchen. Zuallererst wegen des Sounds, denn auf Grund des eingangs erwähnten Hinweises hatte ich mit Rumpelsound gerechnet. Doch weit gefehlt, der Klang ist aller Studioehren wert und die fünf Songs sauber produziert, da kann sich manche professionelle Produktion ne Scheibe von abscheiden.

Und auch musikalisch können SPOILER überzeugen. Stilistisch eingrenzen kann man die Band dabei nicht, zu sehr verwischen sie die Grenze zwischen Rock und Metal. Mir persönlich sagen sie in den rockigen Momenten aber eher zu. Wie in „Autosuck“ zum Beispiel, das mit seinem schönen Refrain eine kleine Referenz an die QUEENS OF THE STONE AGE bietet. Auch „Gravest one triple“ sticht mit kleinen Anleihen aus dem Southern-Genre sehr positiv heraus.

Auch grundsätzlich muss man besonders Sänger Heavy loben, der ein sehr großes Spektrum von aggressiv bis sanft besitzt und in jeder Situation den richtigen und passenden Ton trifft. Einzig die Momente, in denen SPOILER in Richtung Hardcore abdriften, wie im zweiten Track zum Beispiel, können mich nicht überzeugen. Da wirken die Jungs ein wenig hektisch bis fast schon nervig.

Dennoch sind die fünf vorliegenden Songs überraschend professionell und vor allem überraschend gut, damit sollte sich doch ein Label finden lassen. Gönnenswert wäre es auf jeden Fall, denn SPOILER haben definitiv Gehör verdient. Gut!