So jung als Band und schon Support von einer der größten und wohl umstrittensten deutschen Bands: SPIT FIRE aus München haben bei ihrem Gastspiel auf der FREI.WILD Tournee vor kurzem alles richtig gemacht. Es geht manchmal schon nicht fair zu im Leben, einige Bands spielen sich jahrelang in kleinen Schuppen den Hintern wund, und bei manch anderen kommt ein Gig und dann das ganz große Ding durch die Entdeckung der Plattenfirma – wie bei dem Trio geschehen.
Doch irgendwie versteht man, wieso die Jungs gut ankommen: simple, aber gute Songstrukturen, ein bisschen Rockabilly, ein bisschen dreckig, ein bisschen Fifties-Flair und Cash-Memory, immer geradeaus, genau das also, was Frei.Wild Fans zu schätzen wissen, aber nicht nur hier überzeugen SPIT FIRE auf ganzer Linie.
Die fünf Songs auf ihrer veröffentlichten EP „Devil’s Dance“ machen Lust auf mehr. Auf verrauchte Klubabende, Pomade in den Haaren, Karohemden und Petticoats. Tanzen, wirbeln, Bier trinken und mitsingen. Schon die ersten Takte von den selbsternannten „Kings Of Rock’n’Roll“ reißen mit, sind simpel wie gut, man meint es schon zu kennen, und eben da liegt der Vorteil: es ist nicht neu, aber auch nicht zu ausgelutscht, man freut sich, so eine Mischung lange nicht mehr im Player gehabt zu haben, und macht gern mit. Besonders gelungen: die Mischung aus Akustik und E-Gitarren beim titelgebenden Track „Devil’s Dance“, der vor Stärke nur so strotzt. Orgelklänge, Untergangsszenario, und gleichzeitig denkt man an alte Horrorfilme, die 17,5 Minuten der EP machen wirklich Spaß. „Rock With The Devil“ gibt als letzter Track auch nochmal richtig Gas, der von der Band selbsternannte „Kick Ass Rock’n’Roll“ verdient seinen Namen zu Recht.
Dass SPIT FIRE wirklich Potenzial haben, sieht man nicht nur an der EP und ihrer Ausdruckskraft, sondern auch an dem Hintergrund der Münchener: als erster englischsprachiger Newcomer veröffentlichen sie bei Rookies & Kings ihr Album 2013 und wurden gleich mit Auftritten in den größten deutschen Hallen geadelt, das passiert im Business wirklich nicht oft. Dass das Label ein Händchen für lukrative Deals hat, beweist die Liste der Bands, die hier unterschrieben haben. Man wird also von SPIT FIRE noch mehr hören, bis dahin verziehen wir uns zu Oldtimertreffen, schmeißen uns in Schale und Pomade in die Haare – irgendwie muss das jetzt nach den paar Tracks auf der EP so.
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