SPIRITWORLD beginnen ihren Ausflug in die finstere Seite des Wilden Westens mit lässigen Country-Gitarren. Bald aber schon steigert sich die Band auf „Deathwestern“ in einen brachialen Knüppel-Trip durch Staub, Blut und ranzige Saloons.
Dabei schimmert das Western-Thema vornehmlich in den Texten durch, weniger in der Musik. Die besteht aus sauber eingespieltem Crossover-Geballer mit den genau richtig dosierten Prisen Death- und Thrash Metal. Wer auf POWER TRIP und ENFORCED steht, sollte also schon einmal die Lauscher spitzen.
SPIRITWORLD laden den Revolver durch
Musikalisch gesehen ist das Terrain also in bekannter Weise vermessen. Fette Riffs, hasserfülltes Gekeife und massig Groove zeichnen „Deathwestern“ aus. Wenn man aber das Wild-West-Gimmick im Hinterkopf hat, entfaltet sich eine dichte Atmosphäre, entstehen Bilder von wütenden Cowboys, die kurz vor dem Breakdown noch einmal den Revolver durchladen.
Das ist kitschig und das ist auch gut so. SPIRITWORLD, die ihre Basis in Nevada haben, fahren uramerikanische Mythen auf. Da erscheint der Teufel in einem heruntergekommen Bordell in Nord-Texas, da kreisen Geier durch die Wüste, da baumeln die Gesetzlosen aufgeknüpft an knorrigen Bäumen.
Bekanntes Terrain in moderner Form
Die moderne Musik schafft es, diese Motive in die Gegenwart zu transportieren. Auch wenn vom Cover ein Jonah-Hex-Verschnitt mit leuchtenden Augen blitzt, passt dieser Horror eben auch dann, wenn mit dem Auto über einen staubigen Highway gebrettert wird und an der nächsten Tankstelle ein Outlaw mit Schrotflinte zwischen den Büschen lauert.
Diese Stimmung verleiht „Deathwestern“ einen gewissen Mehrwert, der das Album aus der Masse hebt. Denn obwohl es gut produziert ist und SPIRITWORLD solide Songs raushauen, bricht die Mucke nicht mit den Bahnen des Genres. Dafür sind die Country-Einflüsse nicht spürbar genug. Das gelingt zum Beispiel WAYFARER besser, auch wenn die Band mit Black Metal ein anderes Genre als Basis hat.
„Deathwestern“ ist eine nette Abwechslung
Dennoch macht dieser Hauch von Americana den Langspieler zu einer netten Abwechslung. SPIRITWORLD haben mit dem angepissten Cowboy, der sich mit Dämonen, Banditen und dem alltäglichen Wahnsinn rumschlagen muss, eine passende Identifikationsfigur für ihren Gitarren-Terror gefunden.
Wenn die Jungs aus Nevada jetzt noch konsequenter den Genre-Mix von Country und Crossover umsetzen würden, wäre „Deathwestern“ ein richtig frisches Highlight zum Jahresende. Spaß macht das Geknüppel dennoch und ist jede Patrone eurer Aufmerksamkeit wert.
Das Album Ist in sich stimmig und macht Laune zu hören. Ich finde auch das Thema Wild West ziemlich gelungen und hat mich persönlich auch auf das Album aufmerksam gemacht.
Was ich kritisieren muss ist das ich an jeder Ecke, im jeden Riff ganz klar Slayer die Vorlage ist und sehr großen Einfluss auf die Band hat und diesem Album hat (kenne nur dieses von Spiritworld).
Spiritworld sind Handwerklich wirklich gut. Ich vermisse allerdings die eigene Kreativität. Meiner Meinung nach waren Sie wirklich nur bei dem Thema kreativ. Der Rest ist mir zu sehr zusammen geschustert. – viel Slayer, bisschen Power Trip bisschen Enforced
Schönes Ding, das zum Jahresende nochmal ordentlich in den Allerwertesten tritt.. macht Laune.