Spiritual Beggars - Earth Blues

Review

Galerie mit 17 Bildern: Spiritual Beggars - Rockharz Open Air 2016

Die SPIRITUAL BEGGARS haben sich spätestens mit dem Einstieg von Ex-FIREWIND Sänger Apollo Papathanasio vom Stoner Rock entfernt und hin zum Classic Rock entwickelt. Diesen Weg beschreiten die Schweden auch auf ihrem mittlerweile achten, mit „Earth Blues“ passend betiteltem, Studioalbum weiter. Denn sie haben tatsächlich den Blues und sind damit, wie seit Anbeginn ihrer seit zwanzig Jahren bestehenden Karriere, wieder einmal meilenweit weg von jeglichen aktuellen Trends.

Hört man sich „Earth Blues“ an, bemerkt man schnell, wie gut diese Hinwendung zum Classic Rock den SPIRITUAL BEGGARS tut. Qualitativ sind die 12 enthaltenen Stücke sowieso über jeden Zweifel erhaben, aber hat auch nur irgendjemand da draußen etwas anderes erwartet? Schließlich werken hier Ausnahmegitarrist Michael Amott (ARCH ENEMY, CARCASS), Bassist Sharlee D’Angelo (ARCH ENEMY, WITCHERY, Ex-MERCYFUL FATE), Schlagzeuger Ludwig Witt (GRAND MAGUS, Ex-FIREBIRD), Keyboarder Per Wiberg (Ex-OPETH) und eben dem bereits genannten Sänger Apollo, da kann ja nur Musik auf hohem Niveau entstehen. Die neuen Stücke enthalten nunmehr stärkere Funk-Elemente, wie sie bereits bei „Return To Zero“ Einzug hielten, zu finden beispielsweise in „Legends Collapse“ und „Wise As A Serpent“, letzteres erinnert sogar ein wenig an LENNY KRAVITZ. Und wieder einmal zitieren SPIRITUAL BEGGARS gerne ihre großen Idole namentlich DEEP PURPLE und RAINBOW, wie bspw. in „Kingmaker“ dessen Anfang an „16th Century Greensleeves“ erinnert, während der Groove auch gut zum „Perfect Strangers“ Album gepasst hätte. Oder die epische Ballade „Dreamer“, welche nach DEEP PURPLE zu „Stormbringer“ Zeiten klingt, während der Gesang von Apollo teilweise an den jungen Ronnie James Dio erinnert. Dabei stammt dieses Stück ursprünglich von Jerry Zaremba. Und es gibt noch mehr zu entdecken:  das hämmernde „Hello Sorrow“ klingt typisch nach SPIRITUAL BEGGARS, aber irgendwie auch nach THIN LIZZY, „Turn The Tide“ überzeugt mit schwülen Riffs und kopiert den bandeigenen Stil, das bluesige „Sweet Magic Pain“ mit tollen Keyboardpassagen, der knackige Opener „Wise As A Serpent“, der fiebrige Ohrwurm „Freedom Song“. Das Ganze gewürzt mit einer unbändigen Spielfreude und immens warmem, erdigen Sound.

„Earth Blues“ ist purer, unverfälschter und authentischer Classic Rock mit dem Spirit der siebziger Jahre. Ein starkes Werk, pünktlich zum 20jährigen Bandjubiläum von den SPIRITUAL BEGGARS.

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19.04.2013

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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1 Kommentar zu Spiritual Beggars - Earth Blues

  1. Matthias sagt:

    Hm, ich hab den Beggars ehrlich gesagt mehr zugetraut als nur ein „typisches Album“, viel mehr sogar… Mensch, die Jungs sind allesamt gestandene Musiker und bringen immer noch keine „Hits“ an den Start? Kapier ich nicht. Nettes Album, mehr aber auch nicht.

    7/10