Spirit Corpse - Love Is A Grave

Review

Spirit Corpse wollen uns eine Definition vom Zombie-Metal geben. Was hat man da zu erwarten? Derben Grindcore? Black Metal? Oder gar alte Knacker, die sich noch einmal an die Instrumente trauen? Weder noch. „Love Is A Grave“ verbindet klassische Metalelemente mit Gothic- und Death-Metal sowie komplexen Songstrukturen. Eigentlich hätte man das ganze auch epischen Death Metal taufen können, aber es hat nicht sollen sein. Prinzipiell ist die Mischung eigentlich sehr interessant. Die Arrangements sind sehr abwechslungsreich und lassen kaum Langeweile aufkommen. So haben die einzelnen Titel durchweg Überlänge, um die vielen verschiedenen Stimmung unterzubringen. Bei genauerer Beleuchtung des Materials relativiert sich jedoch das Staunen, da einige Schwachstellen ans Licht kommen. Die melodischen Gesangs- und insbesondere die Solo-Passagen wissen nicht immer zu glänzen und reichen somit nicht an das Niveau der vertrackten Lieder heran. Auch die sowohl deutschen wie englischen Texte sind Geschmacksfrage. Da die Struktur des „Zombie-Metal“ nach einem Vergleich mit Bands Cradle Of Filth oder Type O Negative schreit, liegen hier zwischen der poetischen Qualität der lyrischen Ergüsse Welten. Trotzdem würde ich „Love Is A Grave“ als herausragendes, da sehr eigenständiges Album bezeichnen. Die Produktion klingt für eine Newcomer Band durchaus ordentlich und sollte nicht unbedingt am Mainstreamstandard gemessen werden, auch wenn der eine oder andere Keyboard- oder Gitarrensound etwas dünn ausfällt. Wenn Spirit Corpse es schaffen sollten, ihren Untergrundstatus zu verlassen und sich noch ein wenig weiter zu entwickeln, lassen sie die deutsche Konkurrenz wie zu Beispiel Crematory problemlos hinter sich.

15.08.2002
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