Spires - Spiral Of Ascension

Review

SPIRES bestehen gerade einmal etwas über zwei Jahre und legen mit “Spiral Of Ascension” bereits ihr Debütalbum vor. Das ist umso erstaunlicher, da es sich bei “Spiral Of Ascension” um ein sehr anspruchsvolles Progressive Metal-Album handelt. Mastermind und Gitarrist Paul Sadler schickt sich an, direkt mit seinem Debüt in die erste Liga aufzusteigen. Der auf dem Album vorhandenen Mischung kann man sich als Freund progressiver Klänge nur schwerlich entziehen.

Oder besser gesagt, es könnte durchaus passieren, dass man sich SPIRES in Zukunft nur schwer entziehen kann. Die von der Band gespielte Mischung klingt frisch und unverbraucht. Das in den Songs abgedeckte Spektrum reicht von seichten Jazz-Licks und poppige Elemente über typischen Progressive Metal bis hin zu Black Metal-Versatzstücken. Selbst für eine Progressive Metal Band scheint diese Mischung auf den ersten Blick gewagt. SPIRES verstehen es aber, die Songs flüssig zu arrangieren und die verschiedenen Stilrichtungen gekonnt miteinander zu verknüpfen. Dabei kommen dann intensive Nummern wie “Broken Hourglass”, das perfekt zwischen ruhigen, cleanen Passagen und harten Riffs pendelt, oder “Symmetry” heraus. Letztgenannter Song ist von FATES WARNING beeinflusst und zeigt auch eine zerbrechliche Seite der Band. Der Song, der die Musik der Band wohl am besten auf den Punkt bringt, ist aber der Titeltrack. Hier spielen SPIRES alle ihre Stärken aus und führen den Hörer in ihre komplexe Welt ein. Die Melange aus den harten Riffs und cleanen Gitarren plus die technische Versiertheit der Musiker wird hier in knapp fünfzehn Minuten nahezu perfekt inszeniert. Dass sich zu den technischen Riffs hier auch noch Reminiszenzen an DISSECTIONs “Where Dead Angels Lie” wieder finden, werte ich nicht als Plagiat, sondern einfach als einen Teil der Vielfältigkeit, die SPIRES auf “Spiral Of Ascension” bieten.

Trotz der Fähigkeiten der Musiker und ihrem Talent in Bezug auf das Songwriting, gibt es dennoch einen nicht unwesentlichen Kritikpunkt. Die Songs verfügen selten über im Ohr bleibende Refrains, was dem Hörer in dieser Form dann viel Konzentration abverlangt. Hier sollten sich SPIRES in Klausur begeben und an eingängigen Hooklines arbeiten. Dann muss man sich auch bei Liedern wie dem abschließenden “A New Prayer” nicht fragen, was da eigentlich gerade passiert ist, weil beim Hören nichts hängen geblieben ist.

Insgesamt hat mich das Debüt der Briten aber doch überzeugt. Die Band ist auf einem guten Weg und dürfte den ersehnten Deal ziemlich schnell in der Tasche haben. Wenn SPIRES jetzt auch noch an ihren Hooklines arbeiten, werden beim nächsten Aufeinandertreffen mit ziemlicher Sicherheit mehr Punkte heraus springen. Musikalisch gibt es hier rein gar nichts auszusetzen.

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08.01.2011

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