Spiralarms - Freedom

Review

Ein Glück, dass ich mich diesbezüglich vor einiger Zeit geirrt habe. Mehr noch, meine Vermutung, es würde sich bei SPIRALARMS um eine „einmalige“ Angelegenheit handeln, die nach dem Debüt „Highest Society“ lediglich als ein Eintrag von vielen in den Geschichtsbücher der Szene in Erinnerung bleiben würde, wird von der Formation selbst auf eindrucksvolle Weise in Form von „Freedom“ widerlegt.

Etwas anderes als das Weiterbestehen scheint auch überhaupt nicht zur Diskussion gestanden zu haben, zumindest klingt das Material der Bay-Area-Truppe rund um die beiden Kindergarten-Freunde und späteren SYSTEMATIC-Kumpanen Tim Narducci und Craig Locicero (u.a. auch bei FORBIDDEN aktiv) dermaßen frisch und mit einer Leichtigkeit dargeboten, dass man meint, für die Musiker von SPIRALARMS gebe es überhaupt nichts anderes im Leben, als saftigen, erdigen Hardrock zu intonieren. Selbiger war bekanntermaßen schon auf dem erwähnten Debüt in exquisiter Form vorhanden und wird auch auf „Freedom“ erneut in jener locker-lässigen Manier dargeboten, nur noch ein wenig intensiver.

Maßgeblich zum Gelingen beigetragen hat mit Sicherheit die sogenannte „künstlerische Freiheit“, denn der Truppe ist es gelungen, auf mühelose und offenbar intuitive Weise einen Spagat vom knarzigen 70er Jahren Hardrock ins Seattle der 90er hinzulegen, und das mit ordentlichem Dampf und Druck. Darüber hinaus lassen sich aber sogar völlig unverkrampft eingestreute Einsprengsel aus dem Blues und Country vernehmen, die gut ins Gefüge eingearbeitet wurden und den ohnehin unmissverständlichen Albumtitel „Freedom“ meiner Meinung nach zum stilistischen Programm werden lassen.

Vorwiegend werden jedoch immer noch Reminiszenzen an „alte Rockhasen“ wie LED ZEPPELIN, BLACK SABBATH („Tomorrow’s Dream“, einfach zum Hinknien!) BAD COMPANY, THE ALLMAN BROTHERS (nachzuhören im Titelsong, bei dem man sofort nach der Südstaaten-Flagge sucht, um der Band zuzuwinken) und URIAH HEEP (als essentiell erweist sich erneut Tasten-Wizard Brad Barth, der seine Hammond-Orgel immer wieder auf exzellente Weise zum Erklingen bringt, aber auch für entspannte Piano-Parts sorgt) hervorgerufen, auch wenn das durchwegs eingängige Gebräu der Amis ebenso an zeitgemäßere Helden von CORROSION OF CONFORMITY und KYUSS über MONSTER MAGNET bis hin zu SOUNDGARDEN erinnert.

Abgerundet wiord dieses „Rundum-Wohlfühl-Hardrock-Paket” von einem knackig-erdigen Sound, einem ansprechenden Artwork (ich seh‘ das Cover schon auf unzähligen T-Shirts!) sowie dem Umstand, dass man auf der Vinyl-Edition mit „Low Country Girl“ einen zusätzlichen Hammer von Bonus-Track geboten bekommt. Zum Anschluss sei noch erwähnt, dass die Herrschaften momentan nichts lieber täten, als bei uns in Europa zu touren. Also los, ab in den Flieger und rüber zu uns!

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30.09.2013

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