SPIRAL SKIES werfen mit „Death is but a Door“ einen Blick auf die andere Seite. Oder? „Das Bild erzählt dir nicht die ganze Wahrheit“, erklärt Gitarrist Dan im Interview. „Siehst du in das Reich der Toten oder befindest du dich darin? Führt die Tür in den Tod oder bist du bereits tot?“ Die Tür zum Tod, sie scheint in beide Seiten offen.
Die schwedischen Okkult-Rocker locken in eine mystische Zwischenwelt, die trotz der düsteren Thematik licht und entspannend wirkt. Selbst wenn es „Somewhere in the Dark“ heißt, geht es doch um Licht und Freiheit, auch wenn man dafür dem Leibhaftigen eine Seele opfern muss.
„Death is but a Door“ führt zwischen die Welten
Die Musik entspricht diesem Ansatz. Vertraut und schnörkellos lädt sie zum Abschalten ein. „Die Songs fühlen sich geschmeidiger an“, erläutert Dan im Vergleich zum Vorgängeralbum. Tatsächlich sind sie simpel aber effektiv gehalten. SPIRAL SKIES verwenden gekonnt das gesamte Repertoire des bluesigen Hard-/Folk-Rocks, der sich in den letzten 50 Jahren in immer wieder anderen, aber doch vertrauten Formen manifestierte.
„Death is but a Door“ steht in der Tradition von COVEN, beim Klang der sich duellierenden Gitarren auch in der von WISHBONE ASH. Das Album fügt sich aber auch zwischen neueren Outputs von LUCIFER oder BLOOD CEREMONY ein, ohne sich zu sehr an bestimmten anderen Bands zu orientieren. SPIRAL SKIES beweisen trotz aller Anklänge bei Genrekollegen einen eigenen Charakter und ein Händchen für Hits.
SPIRAL SKIES beweisen im Vertrauten einen eigenen Charakter
Dieses Gespür lässt sich jedoch nicht auf dem gesamten Album finden. Hin und wieder schleicht sich eine gewisse Routine ein. Die Nostalgie, die wohlige Vertrautheit, weicht in diesen Momenten träger Ermüdung, die gelassene Effizienz des Songwritings scheint dann simpel.
Dennoch gibt es auf „Death is but a Door“ Hits wie „While the Devil is Asleep“ und „Into the Night“. Dank der organischen Produktion, die einen vollen Klang mit rauem Retro-Feeling verbindet, entsteht eine entrückte Atmosphäre genau auf der Türschwelle zwischen damals und heute. Ein harmloser, lockerer Flirt mit der vermeintlichen Dunkelheit.
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