
Bereits 2021 kündigte das australische Duo an, unter dem Namen Monicker SPIINE ein düsteres Black Doom-Konzept kreieren zu wollen. Xenoyr, ehemals NE OBLIVISCARIS, hat sich für seine musikalische Neuausrichtung mit Sesca Scaarba von VIRGIN BLACK eine düstere Begleiterin ins Boot geholt. Abgerundet wird das erste Album „Tetraptych“ durch die Tieftöner von Lena Abé und Fellmeister Waltteri Väyrynen.
Packender Black Doom aus Downunder
Bei allem Namedropping überzeugen SPIINE jedoch vor allem mit ihrer Musik. Die insgesamt vier überlangen Tracks glänzen in trauriger Black Doom-Manier und dürften Liebhaber der Zielgruppe ohne Frage überzeugen. Der eigenwillige Mix punktet mit hypnotischem Riffing, vielen Flächen, die die Songs atmen lassen und Spielraum für alles was die Band in die Musik einfließen lassen will. So gibt es neben den vielen tragenden Passagen, auch echte Doublebass-Ausbrüche.
Im Verlauf des Albums kommt man als Hörer immer wieder an den Punkt, an dem es wie ein vertonter Horrorfilm wirkt. Der erste Track „Myroblysiia“ besticht durch schaurige Passagen, die in bester The Ring-Manier panisches Klopfen in den Song einstreuen, als würde jemand versuchen, aus einem Sarg auszubrechen. Die Stimmung ist stets negativ, düster und erinnert nicht selten an NORTT und ähnliche Black Doom Acts. Doch SPIINE geben sich ganz ihrer eigenen Vision hin und verleihen dem Schmerz einen individuellen Ausdruck.
Der Gesang von Mastermind Xen ist durchaus eigenwillig, vereint in seinen Nuancen die Tiefe und Kehligkeit eines Jan-Chris de Koeijer, mischt aber auch Screams und Shouts, um die bedrohliche Atmosphäre des Albums zu verdichten. Die insgesamt vier Tracks überzeugen allesamt mit Eigenständigkeit, abwechslungsreichen Strukturen und bieten neben Backgaze-Teppichen auch echte Knallerriffs, die sich sofort ins Kleinhirn bohren.
Düsterer Trip mit Tiefgang – „Tetraptych“ schmerzt ordentlich.
„Tetraptych“ ist trotz seiner Länge ein Album ohne Längen. Die Songs triefen vor Tiefe und an keiner Stelle des über einstündigen Longplayers kommt Langeweile auf. Dafür sind die Tracks einfach zu dicht, zu interessant und zu mitreißend, was sicherlich auch an der Gesangsleistung von Xen liegt. SPIINE haben mit „Tetraptych“ ein faszinierendes, düsteres Black Doom-Album abgeliefert, dem man als Genre-Liebhaber unbedingt eine Chance geben sollte. Die Band hat die Produktion und Veröffentlichung des Albums komplett im Alleingang und ohne Label gestemmt, was neben der Qualität der Musik allein schon den Support rechtfertigt.
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