Spectrale - ▲

Review

Jeff Grimal ist ein echter Tausendsassa, als Gitarrist von THE GREAT OLD ONES frönt er der hemmungslosen (musikalischen) Liebe zu H.P. Lovecraft und als freischaffender Künstler gestaltet er fesselnde Gemälde in Öl und Punkttechnik. Diese beiden Leidenschaften verbindet Jeff erneut mit seinem neuen Projekt SPECTRALE.

SPECTRALE – no metal at all

Für „?“ ist allerdings die klare Kennzeichnung „Achtung – kein Metal!“ erforderlich, denn SPECTRALE bewegt sich – Tusch – in gänzlichen anderen Sphären. Im Fokus steht eine filigrane, zumeist polyrhythmische Gitarrenarbeit, welche mit ausgewählt minimalistischen Mitteln eine starke Atmosphäre erzeugt. Gastmusiker setzen mit Cello und Drums passende Akzente und schaffen damit eine enorme musikalische Breite. Da die Musik insgesamt sehr eigenständig ist und eine eigene Aura verströmt, möchte ich explizit von Querverweisen zu anderen Projekten absehen.

Insgesamt klingt „?“ positiv und offen, die Atmosphäre ist wenig düster, sondern verspielt und meditativ treibend. Durch das spannende rhythmische und songwriterische Fundament strömt das Album in einem Guss dahin und nimmt den Hörer mit auf eine Reise in die weiten, meditativen Landschaften des Künstlers Jeff Grimal.

Einzelne Stücke stechen zunächst nicht heraus. Der Opener „Andromède“ bleibt dank eindrücklicher Cello-Klänge sofort im Gedächtnis, „Attraction“ treibt mit zugänglichen Gitarren dahin und „Magellan“ setzt eher düstere Akzente. Dennoch wird stets das Album „?“ als solches in den Vordergrund gestellt.

Spektakuläres Artwork aus der Feder des Herrn Grimal

Summa summarum – hare krishna

SPECTRALE ist ein Debüt geglückt, welches durch Eigenständigkeit, Atmosphäre und filigrane Detailarbeit voll überzeugen kann. Ein wirklich bezauberndes Album und ein echter Geheimtipp. Da das sehr schicke Digipack, welches Jeff übrigens komplett selbst gestaltet hat, auf lediglich 300 Exemplare limitiert ist, könnte Eile geboten sein.

05.12.2017
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