Spectral - Gateway to Death-Digi
Christoph 
Die Tatsache, dass es nach 17 Jahren Band-Bestehen noch nicht zu größerer Bekanntheit in der schwermetallenen Welt gereicht hat, schreckt SPECTRAL aus der tiefsten Eifel (Gerolstein) offenbar nicht ab: Hartnäckig bleibt das Sextett dabei und veröffentlicht dieser Tage mit „Gateway To Death“ bereits Album Nummer fünf.
Auch dieses bietet erneut rasant-melodischen Metal, der schwer zu kategorisieren ist, da er mit Versatzstücken aus allerlei Subgenres aufwartet: Der inbrünstig vorgetragene Keifgesang (plus gelegentliche Growls) rückt das Ganze in die schwarze Ecke, ein paar Stücke schlagen eine deutlich thrashige Note an (beispielsweise „Tank Attack“), manche Gitarrenläufe könnten jedoch auch aus der Feder einer klassisschen oder Power-Metal-Kapelle stammen (etwa der Beginn von „Mountain Of Madness“) und dann vernimmt man auch noch hin und wieder Chöre, die der Sache einen Viking-Metal-Anstrich geben.
Zwar erscheint diese bunte Stilmischung hin und wieder ein bisschen merkwürdig und kopflos, doch garantiert sie andererseits Abwechslung. Und auch wenn keines der Riffs wirklich groß ist, so merkt man dem Material an, dass das die Rheinland-Pfälzer hier mit Seele dabei sind. Die Stücke klingen meist recht kraftvoll – vielleicht auch, weil man das angeblich vorhandene Keyboard kaum wahrnimmt. Dabei tun sich das aggressiv-melodische „Lord Of Fire“ und der epische Siebenminüter „Death Of A King“ mit seinen wirkungsvoll gegen Ende eingesetzten Chorgesängen am meisten hervor.
Stellt sich abschließend nur die Frage, ob das stilistische Zwischen-den-Stühlen-Sitzen der Band eher zum Vor- oder zum Nachteil gereicht. Es scheint nämlich gut möglich, dass eine an sich ordentliche Scheibe wie „Gateway To Death“ für eher auf ein bestimmtes Subgenre fixierten Hörer zu wenig der jeweils charakteristischen Elemente enthält, SPECTRAL in ihrer ausgeprägten Image-Losigkeit für viele Hörer einfach nicht spannend oder greifbar genug sind.
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