Als ich im Vorfeld davon erfuhr, dass der Paule mit dem Rogga kollaboriert, hüpfte mein Herz doch ein wenig. Der Kopf von MASTER zusammen mit dem Protagonisten von (bitte setzten Sie hier eine Liste von unzähligen Bands ein) zusammen musiziert kann ja nur etwas Besonderes dabei herauskommen. „Fiends Of Emptiness“ lautet der Titel des Albums, dessen Songs bereits vor ca. 31 Jahren geschrieben wurden. Paul hat sich also quasi einen Traum erfüllt, indem er sich u.a. wieder einmal seinen Buddy Rogga Johansson an die Rhythmusgitarre geholt und die Songs noch einmal völlig neu eingeholzt hat. Was erwartet den Hörer nun? Speckmetal, klar.
Ob das jetzt ein Kaufargument ist, sei einmal dahingestellt. Fakt ist, dass vor 30 Jahren die Songs wesentlich rabiater gewirkt hätten. Mit neuen (Sub-)Genres wie Slam Death oder Brutal Death Metal kommt „Fiends Of Emptiness“ etwas antiquiert daher. Das liegt zunächst daran, dass die Riffs teilweise altbacken klingen. Gut, der Filigrandeather war der Paulemann nie. Vielleicht hätte man hier aber noch einmal drüber schauen können, an der einen oder anderen Stelle. Hinzu kommt, dass es heute viel mehr Shouter gibt, die brutaler klingen als das Herr Speckmann im SPECKMANN PROJECT tut. Früher hatte Paul eine der fiesesten Stimmen im Death Metal, heute ist er einer unter Vielen, wenn auch weiterhin mit markanter Stimme. Irgendwas hat dieses Album aber, das mich anspricht.
Im Kontext, dass die Songs schon 31 Jahre alt sind, ist mir das als oldschool Death-Metal-Fan schon sehr lieb, was hier geboten wird und ich will natürlich auch nicht zu viel negative Vibes hier lassen. Es ist und bleibt halt Speckmetal. Entweder mag man das, was der Paul macht, oder eben nicht. Mir gefallen Sachen wie MASTERs „On The Seventh Day God Created…Master“ halt. Aber auch „Fiends Of Emptiness” hat seine Momente die sich lohnen. „Cancelled“ beispielsweise, ist ein flottes Oldschool Stück wovon man sich etwas mehr auf der Platte gewünscht hätte. Aber auch langsamere Songs wie „The So-Called Tyrants“ knallen gut rein. Dabei sind SPECKMANN PROJECT im Rahmen ihrer Möglichkeiten auch immer um Abwechslung bemüht.
Also alles halb so wild. Die Oldschool-Fraktion kann genüsslich in Nostalgie schwelgen, während sich Neu-Fans wohl erst an den Sound von Paul Speckmann herantasten müssen. Da sein ihnen ganz simpel der Katalog von MASTER oder DEATH STRIKE empfohlen. Hier müffelt alles nach den Anfangstagen des Death Metal Ende der Achtziger und das macht Laune. Letztendlich stellt der Begriff „Speckmetal“ für Fans doch wieder ein Kaufargument dar.
Das Ganze wirkt schon ziemlich aus der Zeit gefallen, dem kann ich nur zustimmen.
Allerdings ist vom Paule auch nichts anderes zu erwarten, Speckmann ist Speckmann bleibt Speckmann. Der Mann liebt halt das was er macht und das genau so.
Von …God Created…Master ist das hier leider meilenweit entfernt.