Sparks - Balls
Review
Ron und Russell Mael sind wieder da ! Seit inzwischen fast dreißig Jahren versorgen die Sparks ihre Anhänger regelmäßig mit neuen Alben. Nach dem Erfolgsalbum „Gratuitous sax and senseless violins“ mit der Hitsingle „When do I get to sing my way“ aus dem Jahr 1995 war es in den letzten Jahren jedoch etwas ruhiger um das Brüderpaar aus Californien geworden und die 98er Compilation „Plagiarism“ konnte bei weitem nicht an den Erfolg des Vorgängers anknüpfen. Das lange Warten auf neues Material hat nun ein Ende, denn mit „Balls“ veröffentlichen die Sparks jetzt ihr inzwischen 18. Album, das in Fankreisen schon fast zu einem Mythos wurde, da die Veröffentlichung ursprünglich bereits für Dezember 1999 geplant war. „Balls“ ist ein facettenreiches Pop-Album und war „Gratuitous sax and senseless violins“ eher glatt und eingängig, ist das neue Werk abwechslungsreicher und auch kantiger. Das Album bietet klassische Synthie-Pop-Songs wie „More than a sex machine“, „Irreplaceable“ und das als Single ausgekoppelte „The calm before the storm“. Interessant auch das geheimnisvolle „Scheherazade“ sowie das trip-hoppige „It`s a knockoff“ und das ruhige „The angels“. Gleichzeitig hört man die Sparks bei „Aeroflot“ und „Balls“ jedoch auch von ihrer aggressiveren Seite – beide Tracks mit gesampelten Gitarren-Riffs, beide allerdings auch gewöhnungsbedürftig und in Verbindung mit den relativ einfallslosen Refrains etwas nervend. Bei den Sparks-Fans wird das Album auf jeden Fall Jubelstürme auslösen, denn auch die Texte sind wieder ironisch und voller Anspielungen. Im Großen und Ganzen zwar kein Meisterwerk, aber immer noch besser als der Einheitsbrei der Hitparaden. Die CD erscheint äußerlich übrigens in vier verschiedenen Versionen – mit vier verschiedenfarbigen „Balls“. Das Booklet ist recht bescheiden und verweist für weitere Infos und die Lyrics auf die offizielle Sparks-Homepage.