Space Of Variations - Imago

Review

Soundcheck März 2022# 23 Galerie mit 13 Bildern: Space Of Variations – Euroblast 2021

SPACE OF VARIATIONS haben sich im Vorprogramm ihrer Landsleute von JINJER (beide Bands stammen aus der Ukraine) und mit ihrer EP „XXXXX“ einen Namen gemacht. Und auch, wenn die Band sicherlich gerade andere Sorgen hat als die Kritik eines deutschen Schreiberlings, widmen wir uns in dieser Review der Musik der Band und lassen den Angriffskrieg des größenwahnsinnigen russischen Herrschers außen vor. In Zeiten wie diesen gibt uns genau diese Musik nämlich den Halt und Trost, den wir brauchen.

SPACE OF VARIATIONS – amerikanisierter Metalcore

Wie schon Chef Jan Wischkowski im EP-Review bemerkt hat, bedienen sich SPACE OF VARIATIONS dem Genremix, den auf der anderen Seite vom großen Teich beispielsweise WE CAME AS ROMANS auffahren. Auch auf „Imago“ finden sich harte Breakdowns, poppige Refrains und elektronische Elemente im Sound der Ukrainer wieder. Exemplarisch dafür ist die Single „vein.mp3“, welche das Ganze auf die Spitze treibt. Zu schmalzig wird es jedoch nicht mehr, wo bei dort jeder seine persönliche Schmerzgrenze hat. Stücke wie „Ocean Of Madness“ sind sicherlich diskutabel, der Refrain ist aber ohne Frage ein Ohrwurm.

Sehr angenehm ist, dass die Band im Gegensatz zu ihren US-Amerikanischen Genrekollegen im Klargesang Effekte wie Autotune nur spärlich oder gar nicht anwendet. Denn dort, wo WE CAME AS ROMANS es gerne mal übertrieben haben, gerade auf zu „To Plant A Seed“-Zeiten, hört sich die Stimme vom klaren Sänger immer noch natürlich an.

Titel wie „Slaughterhouse (ぬ死)“ machen deutlich, dass SPACE OF VARIATIONS live blendend funktionieren werden. Die Energie der Songs springt einem geradezu ins Ohr. Für „1M Followers“ hat sich die Band dann Verstärkung von Denis Stoff geholt, der 2016 mit ASKING ALEXANDRIA das Album „The Black“ eingesungen hat. Im weiteren Verlauf des Albums dominieren fette Singalong-Songs wie „Brahmastra“.

Zum Ende übertreiben sie es dann doch einmal etwas mit dem Rumgeschmachte, was zum Songtitel „Serial Killer“ gar nicht passt. Dafür ist Ultrabeat ein cooler Metalcore-Kracher geworden, der mit einem ungewöhnlichen Feature der ukrainischen Rapperin Alyona Alyona aufwartet. Mal was anderes, insbesondere, da sie in Landessprache rappt.

„Imago“ ist vielseitig und teils noch ausbaufähig

Es finden sich schon viele schöne Stücke auf dem ersten Full Length von SPACE OF VARIATIONS. Hoffen wir, dass die Band die Ruhe und Zeit finden kann, auf kommenden Alben ihren Stil zu verfeinern und zu perfektionieren.

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07.07.2022

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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