Der Wichser ist wieder da! Nein, die Rede ist nicht von dem Kackfilm, in dem Deutschlands Komiker-Elite kollektiv baden geht (zumindest erinnert sich der Rezensent an kollektives Einschlafen nach dem ersten Drittel des Streifens), sondern von Richard Andersson, der auch bei Time Requiem auf den schwarz-weißen Tasten rumdrückt. „The Astral Episode“ ist das zweite Scheibchen, das der Mann unter dem SPACE-ODYSSEY-Banner veröffentlicht. Natürlich kommt, was kommen muss, wenn ein Keyboarder sein eigenes Projekt an den Start bringt: Masturbations-Prog bis zum Abwinken. Geändert hat sich allerdings einiges in der Hintermannschaft. Magnus Nilsson spielte diesmal nicht nur die Gitarren, sondern ebenfalls den Bass ein. Dazu gesellt sich ein neuer Schlagzeuger und am Mikro trällert Patrik Johansson von den Astral Doors. Der Mann mit der Dio-Stimme ist dann neben dem Gitarrenspiel, das zwischen virtuos-verspielt und treibend-hart pendelt, auch einer der klaren Pluspunkte, die es zu verzeichnen gilt. Schwachstellen lassen sich dagegen stets auf den Hauptakteur in diesem Projekt zurückführen. Es macht nämlich doch einen kleinen, aber feinen Unterschied, wenn ein Künstler teilweise in seinem Hausstudio aufnimmt. Da kann es schon mal vorkommen, dass die Drums zu schwach klingen. Mehr Input hätte auch das Songwriting vertragen können, da einige Frickeleien eher unnötig breitgetreten werden, obwohl Richard Andersson ansonsten erstklassige Mini-Epen komponiert hat.
Nicht zuletzt bleiben Keyboard-Klimpereien natürlich Geschmackssache. Mr. Andersson nutzt nämlich für die kurzen Noten oftmals diesen leicht billig wirkenden Euro-Metal-Sound, der den Songs nicht wirklich zusätzliche Tiefe verleiht. Eine prinzipielle Affinität zum Keyboard-Posing ist somit klare Grundvoraussetzung für das ungetrübte Hörvergnügen.
Kommentare
Sag Deine Meinung!