Sourvein - Black Fangs

Review

„Blacks Fangs“, das nach fast zehn Jahren Pause seit „Will To Mangle“ dritte Album der nach Los Angeles umgesiedelten SOURVEIN, ist soetwas wie eine Ausstechform für Sludge-Doom. Ich bin sicher kein Spezialist für dieses Genre, aber diese vier wildbärtigen Typen mit ihren Baseballcaps, Arbeitercarohemden und Steppwesten liefern mit der Platte wirklich exakt das ab, was man von einer Ami-Sludgeband erwarten würde. Zehn Songs, eine Dreiviertelstunde durch tiefgestimmte Powerchords gedrehten Hinterhofschmutz, sehr gleichförmige, lavazähe Strukturen, verzerrten Brüllgesang, ausufernde Feedbackarien – das haben vor fast zwanzig Jahren auch schon EYEHATEGOD in der Art gemacht, wenn auch mit deutlichem Hardcoreeinschlag. Auf den verzichten SOURVEIN, stimmen die Gitarren noch ein bisschen tiefer und bauen stattdessen noch ein paar Versatzstücke aus Doom und Stoner ein, die die Stücke aber auch nicht spannender machen.

Eigentlich gibt es an „Black Fangs“ nichts weiter auszusetzen, außer der auffallenden Gleichförmigkeit und generellen Unaufgeregtheit des Inhalts. Der ist zu einem großen Teil sicher so gewollt und soll auch Gefühle wie Ausweglosigkeit, Getriebensein und überhaupt eine Form sozialer Kritik ausdrücken. Bei mir kommt das trotz der tadellosen Umsetzung und des wirklich gelungenen, sehr analogen Sounds nicht so recht an. Angesichts der Tatsache, dass EYEHATEGOD aber noch zwei Jahre länger als SOURVEIN keine neue Scheibe auf die Beine gestellt haben und das Ding generell taugt, sollten Genrefans „Black Fangs“ durchaus auf dem Schirm haben. So viele anständige Sludgebands gibt’s ja nun auch nicht.

08.06.2011
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