Soundshok - The Bringers Of Bloodshed

Review

Der Pressetext zu „The Bringers Of Bloodshed“ von Rising Records/SPV spricht von einer „Tradition finsterer Extrem-Bands“ aus Großbritannien, „die für ihre ganz eigenen, fiesen Metal-Sounds berüchtigt sind“ – und diese Tradition sollen nun SOUNDSHOK angeblich fortführen. Schauen, oder vielmehr hören wir doch mal.

Zunächst die Fakten: Das Quartett SOUNDSHOK stammt aus dem kleinen Städtchen Arbroath in Schottland, hat bereits sieben Jahre auf dem Buckel und bringt nun mit „The Bringers Of Bloodshed“ nach zwei EPs und einem Live-Album seinen ersten waschechten Langspieler unter die Leute. Diesen Erstling ziert auf dem Cover eine Gestalt in einer Art Beduinengewand, welche aus den Augen blutet – ich fang lieber erst gar nicht an, über den tieferen Sinn nachzudenken.

Aber nun zur Musik. Die gute Nachricht zuerst oder die schlechte? Fangen wir mit der guten an, die ist kürzer. Es gibt durchaus den ein oder anderen Moment auf diesem Album, der mich begeistern konnte. Besonders die sehr tief gestimmten Gitarren leisten, wenn auch keine außergewöhnlich innovative, so doch schön solide Arbeit, hie und da sind passable Riffs zu hören und man ist immer wieder versucht, die Nackenmuskeln in Bewegung zu versetzen. Zugutehalten kann man der Band auch noch, dass der Sound auf diesem Machwerk nicht der allerbeste ist, was bei allem Können einer Truppe ja bekanntlich den Hörgenuss nicht gerade steigert.

Damit bin ich aber auch schon am Ende mit den guten Worten, denn ich muss gestehen, dass mir „The Bringers Of Bloodshed“ schon nach der Hälfte der Spielzeit ziemlich auf die Nerven ging. Neben den noch gut erträglichen Gitarren hebt sich das Schlagzeug in sehr unschöner Weise ab – es klingt über weite Strecken einfach nur mechanisch und völlig ausdruckslos, und gelegentlich kann ich den Gedanken an eine Nähmaschine nur noch mühsam verscheuchen. Auch der tief im Keller angesiedelte Gesang glänzt nicht gerade durch Originalität und Abwechslungsreichtum, der Fronter growlt sich recht uninspiriert durch die Songs. Überhaupt kann man sich beim Genuss dieser Scheibe des starken Eindrucks nicht erwähren, sowas doch schon mindestens hundertmal (und meist besser) gehört haben. SEPULTURA, SLAYER, LAMB OF GOD und HATEBREED werden als Einflüsse genannt, und irgendwo in dieser Schnittmenge bewegt man sich auch musikalisch, Thrash und etwas Death alter Schule, etwas Hardcore – aber seien wir ehrlich, da hör ich mir lieber SEPULTURA und Konsorten an.

Nach einem zweiten Durchlauf ist mein Eindruck kein bisschen anders, ein Song gleicht viel zu sehr dem anderen. Und auch wenn es sein mag, dass manche Alben Zeit brauchen, um sich voll entfalten zu können, so ist es mit „The Bringers Of Bloodshed“ einfach so, dass diese Scheibe es vermutlich nie mehr in meinen Player schaffen wird, und so wird es wohl schwer, meinen Eindruck zu beseitigen. Wer alten SEPULTURA nicht abgeneigt ist, wem Abwechslung und Eigenständigkeit erstmal wurscht sind, solange es richtig schon reinhaut, und wer sich zudem nicht an suboptimalem Sound stört, der kann hier ruhig mal ein Ohr riskieren, alle anderen auf eigene Gefahr.

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01.02.2009

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