„Mir war von Anfang an klar was ich wollte, als ich Songs für dieses Album schrieb. Es sollte ein Killer-Rockalbum werden, mit dem Ihr Euch den Arsch abfeiern könnt, ein Album um’s mal richtig krachen zu lassen, die ganze Scheiße, die einen nervt, zu vergessen und eine coole Zeit zu haben. In der High School habe ich total am Rad gedreht. Alles hat mich angekotzt, denn ich hatte dort und privat ’ne Menge Ärger an der Backe. Also habe ich mir gesagt: ‚Scheiß‘ drauf, ich mache das beste daraus!‘ Also habe ich zugesehen, dass ich so viel Spaß wie möglich habe, keine Fete verpasst und so richtig die Sau raus gelassen. Damals habe ich viele tolle Leute kennen gelernt. Es war eine verdammt wilde Zeit und genau darum geht’s auf dem Album“, erklärt SOUND AND FURY-Bandboss Luke Metcalf zum gleichnamigen Debütalbum seiner Band.

Stimmt schon, die Pubertät ist eine üble Sache. Die ganze Welt beginnt zu spinnen, und wenn man als einziger einen klaren Kopf bewahren möchte, sollte man in dieser Zeit möglichst stark rauchen, wild vögeln und viel trinken. Diese unmissverständliche Botschaft verpacken SOUND AND FURY in ein Klanggewand aus Glam, Punk und Rock’n’Roll. Dieses haben sich die fünf Freunde aus Toronto bei verschiedenen Tuntenrockern der 1980er abgeschaut. TWISTED SISTER, QUIET RIOT, POISON und so. Musikalisch kann man sich durchaus schlechtere Vorbilder wählen, beim Gesang von Herrn Metcalf erkenne ich hin und wieder Parallelen zum penetranten Singmuskel von THE OFFSPRINGs Dexter Holland. Etwas mehr Eigenständigkeit stünde Lucky Luke am Mikrophon besser.
Ansonsten sind SOUND AND FURY jedoch mit so viel Spaß und Engagement bei der Sache, variieren ihr ohnehin sehr ansprechendes Zusammenspiel sehr geschickt und machen einfach Spaß.

Gesonderte Erwähnung verdient das völlig unglaubliche Artwork dieser CD. Auf dem Cover und dem gefalteten Booklet, eingetütet im edlen Digipak, ist ein rasender Mob zu sehen, allerdings ohne Gesichter. hier wurden in mühevollster Kleinstarbeit Totenschädel eingefügt- Wahnsinn! Eine solch geniale Brücke aus klischeeüberfrachteter Vergangenheit in unsere von Bildbearbeitungssoftware geprägten Tage habe ich noch nie gesehen.
Apropos sehen: In November und Dezember sind SOUND AND FURY im Vorprogramm der AC/DC-Klone AIRBOURNE in Europa unterwegs, und vor Weihnachten gibt’s zwei Termine in Deutschland. Macht bestimmt Spaß.