Souls of Tide - Join The Circus

Review

Wie würde eine Rock-Band aus den 70ern heute klingen? Die Antwort auf diese Frage liefern SOULS OF TIDE aus Norwegen mit ihrem Debüt Album “Join The Circus“, das als frischer Hard Rock mit 70er-Jahre-Einflüssen beworben wird und an Bands wie BLACK SABBATH, DEEP PURPLE oder THE DOORS erinnern soll. Ganz von der Hand zu weisen ist diese Beschreibung sicherlich nicht, wobei die Vergleiche vermutlich etwas hoch gegriffen sind.

Bereits in den ersten Sekunden, in denen “Join The Circus“ läuft wird klar, hier sind Profis am Werk. Besonders hervorzuheben ist die kraftvolle und abwechslungsreiche Gitarrenarbeit. Harte Riffs, tolle Melodien und packende Soli machen das Zuhören sehr unterhaltsam. Auch die hohe und leicht kratzige Stimme von Sänger Vegar Larsen, irgendwo zwischen Hard Rock und Power Metal, passt gut zu den Songs, wenngleich sie aufgrund der genannten Merkmale auf Dauer etwas anstrengend wird. Abgesehen davon lässt sich der Sound der Norweger durchaus hören, besonders, da er durch eine Hammond-Orgel ergänzt wird.

“Join The Circus“ startet gleich mit dem stärksten Song des Albums. “She’s Dead“ beinhaltet alle Stärken von SOULS OF TIDE: ein fantastischer Gitarren-Sound, treibende Rhythmik und einen Refrain, der eingängig ist, ohne dabei poppig zu klingen. Das muss man erstmal schaffen! Das Album hat im Weiteren noch einige gute Lieder in petto, so der groovige Titeltrack “In The Circus“ oder das besonders tanzbare “Easy Love“, doch leider verstreichen die meisten Songs, ohne dabei einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. “Devils“, “Spray-Tan Magic“ oder “Faith“ sind keinesfalls schlecht, jedoch fehlt ihnen das gewisse Etwas.

Lediglich “Once Again“ sticht aus der Masse heraus. Zunächst hat man den Eindruck, dass der Song erneut in die bereits beschriebene Kategorie fällt. Doch dann treten SOULS OF TIDE ab etwa der Mitte des Liedes ein Brett los, das seines Gleichen sucht. Gemeint ist der unglaublich pompöse Instrumentalteil, in dem die Gitarrenfraktion zeigen kann, was in ihr steckt. Da lohnt sich das Reinhören auf jeden Fall.

Insgesamt hört man ein modernes Rock-Album, das besonders durch die Hammond-Orgel einen Hauch der 70er Jahre versprüht. SOULS OF TIDE haben Potential, schöpfen es allerdings noch nicht genügend aus. Um an die eingangs genannten Bands heranzukommen, müssen wohl noch einige Jahr ins Land gehen.

19.08.2016

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