Soulrelic - Love Is A Lie We Both Believed
Review
Dass die Finnen immer mal wieder gerne eine Glamrock/Goth/Pop-truppe auf den allgemeinen Weltmarkt hetzen ist allgemein bekannt, und auch von der Massentauglichkeit her, sind wir von HIM, THE RASMUS oder neuerdings NEGATIVE einiges gewohnt. Glücklicherweise auch mitunter starkes (poppiges) Songwriting, wenn man sich mit dem Genre anfreundin kann und nichts gegen übermäßigen Keyboardeinsatz hat. Und nichts gegen stetig gleiche Songstrukturen. Und nichts gegen ein teilweise eher merkwürdiges Englisch. Womit wir bei SOULRELIC angekommen wären.
Hier haben wir nämlich auf „Love Is A Lie We Both Believed“ 10 Songs im klassischen Finnengoth Stil die ziemlich viele Klischees erfüllen, aber glücklicherweise nur selten in blinden Schmalz verfallen und größtenteils durch wirklich starkes Songwriting überzeugen können. Und damit sind keine 08/15 Mollteppiche gemeint, sondern jede Menge Glamrockeinflüsse mit krachenden Gitarren, groovendem Schlagzeug und dem mehr als nur lebhaften Sänger Tommy Suomala. Gleich der Opener „Hollow Crawing“ sollte Fans des Genres jede Menge Spaß machen und dient auch als idealer Anspieltipp der Platte. Das liegt teilweise leider auch daran, dass die Songs alle einen ähnlichen Aufbau haben, so das es kaum einen Strophenteil gibt wo der Bass nicht im Vordergrund steht, oder die Gitarre mehr spielen kann als cleane gebrochene Akkorde.
Dennoch macht das Album Spaß und Lust auf mehr. Für ein Debutalbum ist dieser Dreiviertelstünder qualitativ wirklich herausragend und verdient es, nicht gleich als blinder Kommerz abgestempelt zu werden. Im Gegenteil, die Melodien und Akkorde zeugen von musikalischer Ahnung, die Instrumente stehen gleichwertig nebeneinander, und die Produktion ist erwartungsgemäß souverän. Daumen hoch!
Soulrelic - Love Is A Lie We Both Believed
Band | |
---|---|
Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Gothic Metal / Mittelalter |
Anzahl Songs | 10 |
Spieldauer | 42:47 |
Release | 2006-03-08 |
Label | Spinefarm Records |