Soulphureus - Rest In Hell

Review

Während manche Bands Wert darauf legen, ein Album knackig zu gestalten und dafür auch Abstriche bei der Spielzeit in Kauf nehmen, muss bei anderen anscheinend jede Idee ihren Platz finden. SOULPHUREUS gehören in letztere Kategorie, denn „Rest In Hell“ bietet mit gut 50 Minuten Spilzeit viel Raum dafür.

Beinahe symptomatisch für jene „Alles muss auf das Album“-Bands ist aber auch, dass viel Masse eben eher selten durchgehende Klasse heraufbeschwört. Genau daran krankt das Debütalbum der Italiener mit zunehmender Spielzeit. Entsprechend überflüssig ist es zu erwähnen, dass „Rest In Hell“ bei drei, vier Songs weniger deutlich mehr Unheil angerichtet hätte. Sieht man vom völlig überflüssigen Intro ab, lässt der Start auf ein ziemlich forsches Werk hoffen. „Csejthe’s Bloodbathes“ lässt ordentlich Spielfreude erkennen, zielt kompromisslos auf die Mitte zwischen Black und Death Metal und wird von einem hörbaren Thrash Metal-Akzent abgerundet – souverän. Danach geht es munter weiter: Häufig hohes Tempo, Double-Bass-Attacken und Uffta-Uffta-Drumming treffen auf surrende Gitarren und eine Mischung aus Growls und Screams. Ganz nett, aber bereits nach zwei Songs ziemlich einschläfernd und vorhersehbar. Eher selten drosseln SOULPHUREUS wie in „Gates Of Doom“ oder dem anschließenden „Nemesis Of The Light“ mal das Tempo, aber so richtig drückend wird es hier auch nicht.

Wie bereits gesagt, zieht sich „Rest In Hell“ dann gute fünfzig Minuten, ohne dabei wirklich die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. SOULPHUREUS haben es einfach verpasst sich aufs Wesentliche zu konzentrieren, sodass die durchaus vorhandenen Ideen schlichtweg untergehen. Das bleibt dann der Stolperstein für die Italiener, deren Debütalbum so leider im Mittelfeld versacken wird – eben ganz nett, aber da schlage ich vor, die vorhandene Kohle lieber in knackigere Werke zu investieren, die wahlweise unterhalten, fordern oder entspannen. All das gelingt SOULPHUREUS eben leider (noch) nicht.

22.12.2012

Chefredakteur

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