Wer hat’s erfunden? Nein, in diesem Fall nicht die Schweizer, sondern die Schweden, genauer gesagt die Göteborger. Insofern sind SOULLINE natürlich Nachahmer von Bands wie IN FLAMES oder DARK TRANQUILLITY. Dabei würzen die Eidgenossen ihren Melodic-Death-Sound mit einer leichten Core-Schlagseite und verströmen dabei einen zwar dezenten aber dennoch klar erkennbaren eigenen Stallgeruch. Insofern macht die Band also alles richtig, der geneigte Melo-Death-Fan bekommt genau das zu hören, was er kennt und liebt, und wird zugleich mit sanften Neuerungen konfrontiert, die verhindern, dass er an Langeweile jämmerlich zugrunde geht.
Vielleicht ist es die besinnliche Vorweihnachtszeit, die mich SOULLINE mit offenen Armen empfangen lässt. Auch völlig neutral betrachtet liefert die Band aber ein angenehm rundes Gesamtpaket ab. Spiel- und produktionstechnisch ist hier nichts auszusetzen und auch das Songwriting wirkt spannend und abwechslungsreich. Bislang fehlt es aber noch an den ganz großen Hooklines und sich dauerhaft in den Gehörgängen einnistenden Refrain-Melodien. Denn auch wenn die Kehrverse bisweilen arg oft und variationsfrei wiederholt werden, stechen sie zu wenig aus dem Klangbild heraus. Ein schlechtes Album ist „The Struggle, The Self And Inanity“ damit nicht geworden, zur Genre-Spitze fehlt es aber doch noch an Feinschliff.
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