Soulfly - Totem

Review

SOULFLY! Album Nummero 12! Ballert! Review fertig! Nun, so einfach wollen wir es dem werten Herrn Cavalera nicht machen. Man kann sich bei dieser Band schon zu abendfüllenden Stammtischdiskussionen hinreißen lassen, wenngleich das Niveau der jeweilig zu besprechenden Platte aus objektiver Sichtweise natürlich immer extrem hoch angelegt ist. Die letzte Scheibe “Ritual” zählt mittlerweile auch schon wieder vier Lenze, viel ist in der Zwischenzeit nicht passiert, wenngleich sich die ganze Welt irgendwie doch verändert hat.

“Totem”: Schwerer, härter, schneller

Als erstes sticht in Sachen “Totem”, im wahrsten Sinne des Wortes, der Sound ins Ohr. Recht flach scheint die Mische zu sein, so dass der eigentlich obligatorische Groove-Motor nicht so richtig in Fahrt kommt. Stört das beim ersten Song noch ein wenig, lernt man im Verlauf des Albums mit dem teilweise gar blechern klingenden Finish umzugehen. Dadurch wird eine schöne Portion Sägespäne durch die Boxen gejagt, die wiederum für Wut und Aggression stehen. Das passt einmal mehr zu den mit Riffs beladenen Death-Thrash-Metal-Bangern aus dem Hause SOULFY.

SOULFLY sind ein unerschöpflicher Quell an Ideen

Woher all diese prägnanten, einst einen Stil prägenden Songs kommen, bleibt ein Mysterium. Aber eines ist nach wie vor sicher: SOULFY halten das Erbe SEPULTURAs  aus der “Arise”- und “Chaos A.D.”-Ära lebendiger als… SEPULTURA. Was auf “Totem” passiert, ist schnell, aber nicht schnell erzählt. In Sachen Geschwindigkeit hat die Band zuletzt ja wieder ordentlich zugelegt. Die bekannten Trademarks finden sich wieder fein säuberlich an allen möglichen Ecken. Man muss sich also schon ordentlich durch diese zehn biestigen Songs arbeiten. Dabei wird man vermutlich nicht immer dankbar die dargereichten Arrangements empfangen. Ab und an sind die gewählten Stilmittel zu plakativ, meistens treffen sie aber ins Schwarze. Anspieltipps sind in jedem Fall die Death-Metal-Walze “Rot In Pain”, “The Damage Done” mit seinem verstörenden Ende und “Ancestors”, dass in einem bitterbösen, SLAYER-haften Gezeter aufgeht.

Voll auf die Zwölf und beschwingt in den Feierabend

Hinten raus wird in die ganz tiefe Überraschungskiste gegriffen und “Spirit Animal” beendet die Scheibe mit unkonventionell sphärischen Sounds und klar vorgetragenen, weiblichen Stimmen. “Totem” fügt sich zwar gut an das Zweiergespann von “Ritual” und “Archangel” an, verblasst hinter der unbändigen Ur-Gewalt des Vorgängeralbums aber ein wenig, das mit einem dichteren Gesamtmix mehr unter die Haut geht.

28.07.2022

Left Hand Path

Exit mobile version