Dass Finnland nicht erst seit dem Grand Prix Sieg der Monsterrocker von LORDI über eine Vielzahl ausgezeichneter Metalbands verfügt ist bekannt. Künftig muss man zu Namen wie CHILDREN OF BODOM, AMORPHIS oder NIGHTWISH bald einen weiteren Namen zählen: SOUL HEALER.
Ende 2009 taten sich Jori Kärki (Vocals), Sami Mikkonen, Teemu Kuosmanen (Gitarre), Teemu Aho (Bass) und Timo Immonen (Drums) zusammen und produzierten eine EP mit dem Namen „Dreamcatcher“, die in einer Auflage von 300 Stück herausgegeben wurde und sich wie geschnitten Brot verkaufte. Nach zahlreichen Konzerten in Finnland und einem Auftritt beim russischen Festival Nord Session ging es im Februar 2011 ins Studio, um den ersten Longplayer einzuspielen.
Dieser liegt mit „The Kings Of Bullet Alley“ vor und liefert elf Tracks, die einen echt aus den Socken hauen. Es ist wirklich erstaunlich, wie durchweg gelungen das Songwriting dieser noch jungen Band ist. Das Album beginnt mit dem Titeltrack „King Of Bullet Alley“, der mit dominierenden Gitarren und Joris toller Stimme überzeugt. Wer glaubt, dass die Band damit ihr Pulver verschossen hat, unterliegt einem gewaltigen Irrtum. Der zweite Song „Wheels Of Fire“ zaubert ein noch breiteres Grinsen auf das Gesicht des Hörers. Ebenso Track Nummer drei „Zoned Out“. Beide Songs werden von den Gitarren sowie Joris markanter Stimme beherrscht. Etwas gemäßigter geht es bei „Nightfall“ zu, einem Song der basslastiger ist und im Refrain an zahlreiche KISS-Songs aus den 80ern erinnert. Überhaupt scheinen sich SOUL HEALER für den Metal der 80er begeistern zu können. Das Album steckt voller Reminiszenzen an Bands wie SAXON oder ACCEPT.
Weiter geht es mit „Dirty Little Wars“, „The Die Is Cast“, „My Last Day“ und „Nowhere Man“, die sich allesamt als Anspieltipp eignen. Auch zum Ende geht dem Album nicht ansatzweise die Luft aus. Mit „Heading For Tomorrow“ hat man noch einen echten Livestampfer im Gepäck, bevor das Album mit zwei Perlen endet. „Blind Faith“ ist mit sechseinhalb Minuten der längste Track des Albums, der nach verhaltenem Beginn ein Midtempo-Rocker wird, der in einem tollen Gitarrensolo gipfelt. Dass SOUL HEALER auch die ruhigen Töne beherrschen, stellen sie mit „The Real Me“ eindrucksvoll unter Beweis. Wo andere Bands ihre Ballade mit Kitsch und Pathos zukleistern, setzen SOUL HEALER Akzente mit akustischen Gitarren und der vielseitigen Stimme von Jori Kärki, der den eingängigen Refrain voller Inbrunst vorträgt.
Das tolle ist, dass SOUL HEALER nicht nur den Helden vergangener Zeit frönen, sondern den Sound ins Jahr 2011 transportieren und ihren Songs eine eigene Note geben. Tolle Soli, satte Drums und Joris rauchig-vielseitge Stimme machen alle elf Tracks zu einem Volltreffer. Hier probiert sich eine Band am Old-School-Metal, die diese Spielart vortrefflich beherrscht. Insgesamt ist „The King Of Bullet Alley“ sicher mehr als ein Geheimtipp. Das eigenproduzierte Album dieser Band ist auf jeden Fall eine ausgezeichnete Visitenkarte für ein großes Label. Wer auf Old-School-Metal steht, muss sich dieses Album zulegen!
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