Soul Demise - In Vain

Review

Galerie mit 18 Bildern: Soul Demise - Metal Franconia Festival 2022

Schweden-Death aus deutschen Landen – bei diesem Etikett dachte man bisher meistens immer nur an FLESHCRAWL, wobei diese eher für die rohere Gangart des Elchtods stehen. Doch mit dem, was die Jungs von SOUL DEMISE auf ihrem neuen Longplayer „In Vain“ abliefern, dürfte die oben genannte Assoziation um einen Namen reicher werden. Mitreißendes, skandinavisches Todesblei, wie man es wohl nur selten von einer Band, die nicht aus dem hohen Norden stammt, geboten bekommt, erfreut hier die Herzen aller Liebhaber einer ausgewogenen Symbiose aus ungezügelter Brutalität und eingängigen, flüssigen Melodieläufen. Dabei spielen SOUL DEMISE keineswegs verwässerten Melodic Death Metal, wie er heute modern ist, sondern stechen mit aller Macht in die Lücke, die einstmals AT THE GATES übermächtig ausgefüllt haben. Dass damit heutzutage kein Innovationsblumentopf mehr zu gewinnen sein dürfte, ist klar. Aber wer braucht den schon, wenn einem dermaßen frisches und unverbrauchtes Songmaterial die Nackenmuskulatur zerfetzt?! Keinen Meter altbacken ballert „In Vain“ durch die Membranen, denn eine gelungene Produktion aus den Berno Studios schlägt gekonnt mit einem zeitgemäßen Sound die Brücke ins neue Jahrtausend. Auch der Weggang von Langzeitsänger Eumel (zu FINAL BREATH abgewandert) wurde schadlos kompensiert, da man mit Roman Zimmerhackel einen adäquaten Ersatz gefunden hat. Ich bin mal gespannt, inwieweit deren neues Label Season Of Mist es schaffen wird, SOUL DEMISE zu etablieren, denn bisher war das Quintett trotz einiger guter Veröffentlichungen und Touren mit Größen wie NAPALM DEATH eher nur im Underground ein Begriff. Das Zeug, in der ersten Liga um einen Champions League-Platz mitzuspielen, hat „In Vain“ allemal. Ausfälle sucht man vergebens, aber ich gebe trotzdem ein paar Anspieltipps mit auf den Weg. Probiert es mal mit dem Opener/Titeltrack, dem Riffmonster „Trapped In A Body“, dem abwechslungsreichen „Amnesia“ oder dem mächtigen, mitreißenden „Downwards To Deliverance“. Es lohnt sich definitiv!

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13.02.2003

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2 Kommentare zu Soul Demise - In Vain

  1. Anonymous sagt:

    Hui, eine heftige Schwedenkelle par excellence… ‚chön…

    9/10
  2. steffen sagt:

    Jau, der Ano hat recht. Eine saugeile Platte, die wo man jedem voll empfehlen kann! 😉 Nach der super Fearer-Scheibe ein weiteres Stück deutsche Wertarbeit im Deathmetalsektor. Diesmal halt eher auf der melodischen Schweden-SChiene (aber ohne Keyboard, wie es z.B. bei Dark Tranquility oder Necrophobic eingesetzt wird), mit der richtigen Härte. Einfach nur klasse! Kennt jemand die erste Scheibe von Soul Demise? Würde mich interessieren, ob die auch so ein Brett war…

    9/10