Sorrows Path - The Rough Path Of Nihilism

Review

18 Jahre! So lange existieren SORROWS PATH schon. 18 Jahre, mit einer zweijährigen Pause – und kein vollwertiges Album. Das muss man sich mal überlegen. Da zieht nicht mal mehr die „Gut Ding will Weile haben“-Weisheit. Nein, so lange kann man gar nicht werkeln, und abseits einiger Demos und einer Compilation (vor fünf Jahren!) haben die Griechen nichts Zählbares vorzuweisen – und doch, ganz unbekannt sind sie nicht.

Im Doom-Underground scheinen sie zumindest einige Leute auf sich aufmerksam gemacht zu haben, ob ihnen das bei „The Rough Path Of Nihilism“ aber großartige Verkaufszahlen beschert, bleibt abzuwarten. Denn in 18 Jahren (ich kann es gar nicht oft genug wiederholen) lassen sich eine Menge Ideen sammeln, wieder umschmeißen, neu zusammenschustern, das kann, aber muss nichts Gutes bringen. Bei SORROWS PATH gewinnt man schnell den Eindruck, als hätten sich einige Ideen zu viel festgesetzt. Das gesamte Material wirkt unausgegoren, und das, obwohl der Power Metal-lastige Doom mit einem ordentlich Schuss Epic versehen, eigentlich gut funktionieren könnte. Das merkt man immer dann, wenn sich orchestrale Klänge in den Sound der Griechen verirren und so wahrhaft majestätische Momente entstehen.

Das hält aber kurz an, denn einen Part auskosten können SORROWS PATH nicht. Die Gitarren haben viel Raum, lassen auch ein paar Soli und Gefrickel vom Stapel. Der Anspruch, etwas Progressive Metal einzubringen, wirkt aber kontraproduktiv. Dagegen stehen gute Old-School-Doom-Parts, deren schleppendes Tempo dem Power Metal gut entgegenwirkt. Die Stimme von Frontmann Angelos Ioannidis hat zudem durchaus Wiedererkennungswert (könnte sich sonst auch auf sein Äußeres oder seinen Schwengel beziehen)und drückt den Songs einen ganz eigenen Stempel auf. Auch das ist nicht immer positiv, singt er doch zeitweise die Musik einfach über den Haufen, und wirklich angenehm ist seine leiernde Stimme auch nicht immer. Dennoch ist zum Beispiel „Fetish“ ein wirklich starker Song, der vor allem gegen Ende etwas von einer Operette gewinnt – guter Einsatz von orchestralen Parts.

Das ist aber eher eine Ausnahme. Ansonsten sind die schrillen Gitarren, das oft variierende Tempo und der zwanghafte Versuch komplex zu wirken einfach anstrengend. Nach eigenen Angaben hat man sich Bands wie CANDLEMASS und SOLITUDE AETERNUS als Vorbild ausgesucht, das ist im Ansatz sogar vertretbar, und doch spielen SORROWS PATH noch ein paar Klassen tiefer. Bleibt zu hoffen, dass man sich nicht wieder 18 Jahre irgendwo versteckt hält und an eigenen Ideen zu ersticken droht.

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10.08.2011

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