Sorhin - Apokalypsens Ängel

Review

Es kommt selten genug vor, dass man sich denkt: „Sowas geiles hab‘ ich schon lange nicht mehr gehört!“ Um so schöner ist es dann, wenn man ein Album wie „Apokalypsens Ängel“ entdeckt. Dieses Album wurde schon im Jahr 2000 veröffentlicht, scheint aber nicht die verdiente Aufmerksamkeit erhalten zu haben.
Sorhin zeigen hier, dass auch Black Metal höllisch rocken kann. Sie erzeugen zwar keine sonderlich düstere Atmosphäre, aber dafür animieren sie die Nackenmuskeln. Das tun sie, indem sie das Black Metal typische Tremolo Picking gekonnt mit traditionellem Heavy Riffing bereichern (man höre sich z.B. den Anfang des Songs „Där Allt Svunnet Är, Där Ingenting Är Allt“ an). Dennoch sprechen wir hier von einem astreinen Black Metal-Album. Das Werk ist weitgehend sehr schnell gehalten, Blast Beats und Double Bass regieren hier und die Gitarren sind so verzerrt, wie sich es ein Black Metal-Fan nur wünschen kann. Im Grunde spielen Sorhin Black Metal schwedischer Prägung, dennoch würde mir momentan kein Album in den Sinn kommen, das vergleichbar klingt.
Nach dem dreiminütigen Intro „Inmarsch“, welches wie das Outro von Puissance beigesteuert wurde, bricht die Hölle auch schon los. „Livets Löfte“ kräht der Sänger ins Mikro, gefolgt von einem mit sägenden Gitarren untermalten Blast-Angriff. Dann wird das Tempo vorübergehend gedrosselt und man kriegt eine erste Ahnung von der Fähigkeit Sorhins, hervorragende Riffs zu schreiben. Weiter geht’s dann mit besagtem Song „Där Allt Svunnet Är, Där Ingenting Är Allt“ der speziell in der Mitte und am Schluss mit einer besonders tollen Melodie aufwarten kann. Ich mache mir jetzt nicht die Mühe auf jeden Song einzeln einzugehen und das ist auch nicht nötig, da die Qualität der Musik durchgehend sehr hoch ist. Einer der Höhepunkte des Albums ist sicher der Song „Misantropi & Död“, der zumindest mich mit seiner erlesenen Mischung aus Melodiösität und Aggression zu begeistern weiss.
Die Texte sind alle in Schwedisch und drehen sich offensichtlich um Themen wie Tod, Dunkelheit, Misanthropie, Krieg etc. , an dieser Front also nichts Neues.
Ich sollte noch sagen, dass Sorhin kein Keyboard einsetzten. Hin und wieder setzten sie jedoch ein Sample ein und schaffen es damit zum Schmunzeln anzuregen. Auch sind sie Technisch über alle Zweifel erhaben und auch Songschreiberisch machen sie keine Fehler. Sie gehören also nicht zu den Bands die, wenn sie mal ein gutes Riff gefunden haben, es bis zum Erbrechen wiederholen müssen.
Produziert wurde „Apokalypsens Ängel“ übrigens im Abyss Studio und klingt entsprechend druckvoll, aber zugleich erfrischend höhenlastig. Für mich ist „Apokalypsens Ängel“ eines der besten schwedischen Black Metal Alben und ich hoffe, dass Sorhin eines Tages wieder von sich hören lassen und noch eins draufsetzen, auch wenn das verdammt schwer wird. Also Leute: Wenn ihr Black Metal mögt, checkt dieses Album unbedingt an!

Anspieltips: „Livets Löfte“, „Där Allt Svunnet Är, Där Ingenting Är Allt“, „Misantropi & Död“.

13.06.2006

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1 Kommentar zu Sorhin - Apokalypsens Ängel

  1. gloriorbelli sagt:

    Review passt! Richtig geile Scheibe, die durch das sehr originelle Riffing zu überzeugen weiß.

    9/10