Sore - Gruesome Pillowbook Tales

SORE kommen aus Nordrhein-Westfalen und zocken auf „Gruesome Pillowbook Tales“ fetten, gewalttätigen Death Metal mit Walzfaktor. Urzeitgebrülle trifft auf einen abgrundtief bratenden Sound und kräftig rappelnde Songs.

Ausgewogen zwischen schnell, schwerem Midtempo und auflockernden Grooveparts pflügen die Deutschen auf ihrem Longplayer durchs Feld, hinterlassen dabei allerdings sehr gemischte Gefühle. Der Gesang sticht mit seiner dominanten Lautstärke sofort negativ ins Gewicht und überschattet gnadenlos alle anderen Instrumente. Die Gitarren sind kaum verständlich, so sehr bratzt der Sound. Mich erinnert das an ein DISMEMBER- oder GRAVE-Konzerte, bei denen man aufgrund der tiefen Stimmung der Saiteninstrumente auch kaum bis gar nicht heraushören kann, was da musikalisch überhaupt abgeht. Ziemlicher Brei ist angesagt und schmälert enorm das Hörvergnügen. „Gruesome Pillowbook Tales“ klingt wie der Wunsch, den möglichst extremsten Sound hinzubekommen, der aber letztendlich unschönerweise in matschigem und zu stark verzerrtem Gewumme ausartet. Sehr verbesserungswürdig.

Zwar lässt sich zwischendurch immer mal erahnen, was musikalisch passiert, jedoch verlieren sich die Songs besonders in den Uptempo-Anteilen sehr im Klangbrei. Auf Dauer nervt auch das übertrieben eintönige, leicht heisere Gegrunze. Dieses klingt zugegeben zwar recht extrem, jedoch werden an dieser wichtigen Stelle keine nennenswerten Akzente gesetzt. Jedes Lied tönt diesbezüglich absolut gleich und man muss sich richtig Mühe geben um unterschiedliche Gesangsparts in der jeweiligen Liedstruktur überhaupt herauszuhören.

SORE sollten noch etwas an den Feinheiten arbeiten, bevor sie das nächste Album raushauen. Auch wenn der Schritt mit „Gruesome Pillowbook Tales“ durchaus akzeptabel ist und ich mir für die Zukunft deutlich mehr von der Band vorstellen (und erwarten) kann, bleibt vorerst aufgrund der vielen Defizite nur das untere Mittelmaß.

Wer die CD anchecken möchte, kann sie für schlappe 10,- Euro direkt bei der Band oder über Suffer Productions beziehen.