Mit viel Energie beginnen [soon] ihren ersten Longplayer „End Isolation“ und machen eindeutig klar, dass der Alternative Rock und New Metal noch nicht am Ende ist. Mit mitunter leicht düsteren Melodien und getragener Stimmung, aber auch mit viel Power und Starkstrom bieten die Hamburger ihre Musik dar und haben ein durchaus abwechslungsreiches Album zustande gebracht.
Melancholische Gitarren treffen auf harte Riffs, New Metal-Drumming wechselt sich mit akzentuiertem, feinfühligem Spiel ab und der Gesang wird nicht nur klar vorgetragen, sondern immer mal wieder mit dem einen oder anderen Effekt unterlegt, was das Ganze nicht eintönig werden lässt. [soon] schaffen es, in ihren Songs Atmosphäre aufzubauen und Feeling zu transportieren. Höhen und Tiefen in der Stimmung gibt es ebenso wie eine häufig wechselnde Dynamik zwischen laut und leise. Die gute Produktion verleiht der Musik den nötigen Kick, um weiter punkten zu können und ich muss schon sagen, dass „End Isolation“ für eine deutsche Band eine hörenswerte Sache geworden ist.
Kritik muss ich allerdings am Gesang loswerden, bzw. an der Betonung. Ich habe sofort gemerkt, dass ein Deutscher am Mikro steht. Das Englisch ist durchaus fehlerfrei vorgetragen und es gibt auch keine peinlichen „th“-sünden. Trotzdem ist an der Art des Singens sofort zu erkennen, dass hier kein englischsprachiger Mann am Werk ist. Die leicht übertriebene Betonung einzelner Buchstaben oder Silben ist einfach unverkennbar deutsch. Zu hoch hängen will ich das hier nicht, jedoch war dieser Fakt einer der ersten Punkte, die mir ins Auge gefallen sind. Musikalisch sind [soon] mit ihrem Können auf jeden Fall auf der sicheren Seite, wobei sie beim Songwriting sicherlich noch einiges mehr bringen könnten, besonders was die Ausarbeitung der Refrains betrifft. Und auch hier, wieder den Gesang betreffend, könnte durchaus mehr geleistet werden. Packendere Textzeilen, die ins Ohr gehen und dort hängen bleiben.
Alles in Allem natürlich trotzdem ein gelungenes Album einer jungen Band, deren Name man sich mindestens vormerken sollte. Liebhaber des verspielten Alternative Rock und abwechslungsreichen New Metal sollten auf jeden Fall reinhören. Den Durchschnitt haben [soon] mit „End Isolation“ definitiv geknackt.
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