Sonne Adam - Transformation

Review

„Armed With Hammers“, die im letzten Jahr erschienene Debüt-EP der Israelis SONNE ADAM, überzeugte nicht nur durch ein im wahrsten Sinne des Wortes unheimlich finsteres Coverartwork, sondern auch durch ebensolchen Old School Death Metal mit Doom-Schlagseite. Aufgrund dieses eindrucksvollen ersten Lebenszeichens, das im Rock Hard gar zum Demo des Monats gekürt wurde, bei Century Media unter Vertrag gekommen, erblickt nun mit „Transformation“ die erste Langrille der Gruppe das trübe Licht unserer geschundenen Welt. Der Bandname ist übrigens kein – wie man vielleicht annehmen mag – dilettantisches Deutsch, sondern eine Kombination der hebräischen Wörter „Hass“ und „Mensch“.

Dem Stil der EP weitgehend treu geblieben und erneut mit einem stimmungsvollen Artwork von Ofer Inbal aufwartend, zelebrieren SONNE ADAM düsteren Death Metal alter Prägung, der sich im hohen Drehzahlbereich nicht wirklich heimisch fühlt – wenn man sich einen Bastard aus dem rauen Death/Doom der ersten PARADISE LOST, WINTERs völlig trostlosem einzigen Album und einem deutlichen MORBID-ANGEL-Anbetungs-Riffing vorstellt, kommt man „Transformation“ schon sehr nahe. So regieren walzende Riffs bei Doublebass-Untermalung, während gelegentlich unheilvolle Melodien aufblitzen und beschwörend wirkendes Gegrunze den obskuren Gesamteindruck abrundet.

Zwar baut der Gesang dem Hörer durch die meist heraushörbaren, bildhaften Texte eine Brücke in die dunkle Welt SONNE ADAMs, aber er wirkt im Vergleich zur letztjährigen EP leicht gedrosselt, nicht mehr ganz so tief, schlicht einen Hauch zu reserviert. So hätte etwa an der einen oder anderen flotteren Stelle ein bestialischer Schrei/Grunzlaut (zusätzlich) als Indikator ausbrechender Aggression sicherlich für noch mehr willkommene Hässlichkeit gesorgt. 

Aber das Material ist so stark, dass es auch mit diesem kleinen Makel überzeugen kann: Wie alle Stücke sind „We Who Worship The Black“, dessen rituell wirkender Refrain sich schnell und tief im Gehör eingräbt, das selbstbetitelte „Sonne Adam“ oder das verhältnismäßig lebhafte Titelstück ansprechend triste, wenig behauene Klumpen. Sie wissen trotz ihrer Schroffheit durch manche Drehung und Wendung die Spannung zu halten und sind varibaler, als die Lieder der EP – wenngleich deren pechschwarze Aura dafür auf „Transformation“ nicht mehr ganz so ausgeprägt ist.

Bei dezenter Entschärfung des Gesangs und der erdrückend-boshaften Atmosphäre ist „Transformation“ ein überzeugender okkulter Death/Doom-Brocken geworden – weit packender und immer noch um ein Vielfaches düsterer, als das Gros der Veröffentlichungen ähnlich gelagerter Kapellen, aber nicht ganz das atemberaubende, alles zermalmende Meisterstück, das man nach der wahrlich bösen EP in seinen kühnsten Träumen von SONNE ADAM erwarten durfte und das sich neben den größten Werken des Genres hätte einreihen dürfen. Das nennt man wohl Jammern auf hohem Niveau.

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01.04.2011

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1 Kommentar zu Sonne Adam - Transformation

  1. Matthias sagt:

    Wäää, was ist das denn? Langweilig von vorne bis hinten. Ausgelutschte Ideen, unspektakulär, lahmarschig… schwachbrüstiger Rumpelsound… und der Gesang übel billig ausgesteuert. Ne, lass ma lieber…

    4/10