Akustische Interpretationen von bekannten Songs sind aus dem Fan-Blickwinkel eine Geschmacksfrage. Die Meinungen gehen von „kann sofort in den Schredder“ bis „geniale Interpretation“. SONATA ARCTICA gehen zum zweiten Mal mit einer akustischen Interpretation an den Start. Auf „Acoustic Adventures Volume One“ folgt „Acoustic Adventures Volume Two“.
„Acoustic Adventures Volume Two“ ist das zweite akustische Werk von SONATA ARCTICA
Eine grundsätzliche Frage müssen sich SONATA ARCTICA gefallen lassen. „Talviyö“ ist drei Jahre alt. Während der Pandemie haben viele Bands neue Werke veröffentlicht. SONATA ARCTICA liefert zwei Werke, wo bekannte und weniger bekannte Songs in ein akustisches Korsett gepackt werden. Sind den Herren die Melodien und Ideen für ein elektronisches Album ausgegangen?
„I Have The Right“ klingt in der akustischen Fassung nicht nach der Version auf „Stones Grow Her Name“. Vor allem durch das Klavier entwickelt die Ballade akustisch eine andere Atmosphäre als das leicht kitschige Original. Bei „Black Sheep“ dominiert die Akustikgitarre, und die Dynamik des Originals aus dem Jahr 2001 geht nahezu völlig verloren. „Half A Marathon Man“ ist in der 2014er Version ein gradliniger Power-Metaller, akustisch fehlt den Refrain die treibende Kraft.
Diese drei Beispiele zeigen auf, dass SONATA ARCTICA analog zu Volume One auch auf „Acoustic Adventures Volume Two“ die Songs komplett neu arrangiert haben, welche mit dem Original wenig zu tun haben. Im Prinzip sind es neue Tracks, nur die Lyrics sind identisch zu den elektronischen Originalen.
Insgesamt kommen die Interpretationen, welche vom Klavier begleitet werden, atmosphärisch besser rüber. Etwas aus dem Rahmen fallen die Country-Einlage bei „Flag In The Ground“ sowie die Flamenco-Gitarren bei „My Land“. Ansonsten gilt auch hier: die akustischen Versionen haben nichts mit den Songs aus dem Jahr 2009 beziehungsweise 1999 gemeinsam, außer die Lyrics.
„Acoustic Adventures Volume Two“ – eine Frage des Geschmacks
„Acoustic Adventures Volume Two“ hat nichts mit einem normalen Power-Metal-Output von SONATA ARCTICA zu tun. Es ist ein ruhiges, getragenes Werk, welche des Öfteren nach „Best Of Kuschelrock“ klingt und nichts mit metallischer Musik zu tun hat.
Die Scheibe dürfte vor allem für die romantisch veranlagten Metalheads interessant sein, welche neben den CANNIBAL CORPSE auch gerne ruhige Töne genießen. Musikalisch und technisch sind die Interpretationen gut umgesetzt und könnten den Mannen um Tony Kakko neue Kundschaft, abseits des bekannten Power-Metal-Style, einbringen.
Ich habe mal ein bisschen reingehört…. und das was ich gehört habe ist richtig gut! Vor allem die Versionen von Black Sheep und FullMoon sind echt gut. Ich bin sonst nicht so Sonata Arctica Fan, aber das hier gefällt mir sehr, auch die Originalversionen.