Son Of Cain - Closer To The Edge

Review

Aus Portugal stammen SON OF CAIN, welche nach einer ersten EP von 2016 nun mit „Closer To The Edge“ ihr Debütalbum veröffentlichen. Und wie MANTAR handelt es sich dabei lediglich um ein Duo. Sänger/Schlagzeuger Alexandre NH Mota dürfte in erster Linie durch CORPUS CHRISTII bekannt sein, während Gitarrist/Bassist Hugo Boss Conim auch in DAWNRIDER aktiv ist. Musikalisch sind SON OF CAIN aber anders unterwegs, die beiden Portugiesen spielen eine krude Mischung aus Stoner Rock, Hard Rock, Doom und Heavy Metal der amerikanischen Schule Anfang/Mitte der Neunziger.

„Closer To The Edge“ von SON OF CAIN

Vorneweg – neue Wege beschreiten SON OF CAIN keineswegs, die Einflüsse sind unüberhörbar. Hier treffen CORROSION OF CONFORMITY Grooves auf BLACK SABBATH und DANZIG Riffs, die Energie von MOTÖRHEAD, die intensive dunkle Atmosphäre von (erneut) DANZIG, und beim Gesang klingt auch immer wieder Evil Elvis, also Glen Danzig, durch. Das wird insbesondere beim groovigen „Old Man“ offensichtlich, das in ähnlicher Form auch auf „Lucifuge“ gepasst hätte. Ja, man bekommt wirklich Bock, mal wieder die alten DANZIG rauszukramen. Aber SON OF CAIN machen das auch ganz gut und kopieren nicht nur den Schinken-Glenn. Da wäre zum Beispiel noch der raue, energische Rocker „Beyond“ (MOTÖRHEAD!) mit seinen fiesen Harmonien. Oder der simpel gestaltete Opener „Hit The Road“ mit seinen harten Riffs und gleichzeitig eingängigen Melodien. Aber auch das schwere, doomige „Born To Fall“ hat was, schön trostlos, wohingegen „Dead Corner Bastard“ an die dunkleren Tage von MONSTER MAGNETs Dave Wyndorf erinnert. Die Songs von SON OF CAIN sind einfach strukturiert und eingängig gehalten. Dazu passt die raue und organische Produktion. Alles in allem ist „Closer To The Edge“ ein unkompliziertes, gut gespieltes Album, das zwar an die großen Vorbilder nicht rankommt, aber zwischendurch auf jeden Fall für gute Laune sorgen kann.

15.02.2019

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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