Somnium Nox - Terra Inanis

Review

„Terry Inanis“, „leere Welt“ nennen die Australier SOMNIUM NOX ihr Debütalbum. Der Titel zeichnet ein Bild von einem Nichts, einem Vakuum, oder auch einem schwarzen Loch. Also reichlich Platz, den es zu füllen gilt. Und das gelingt ihnen mit ihrem Atmospheric Black Metal auch.

Mit sanftem Gitarrengezupfe fängt das Album erstmal recht unerwartet an. Dieses zieht sich eine ganze Weile hin, bis es von noch weniger antizipierten Didgeridoo-Klängen abgelöst wird. Dann geht der erste Song „Soliloquy Of Lament“ aber schnell zu genreüblicheren Tönen über. Im Laufe dieses und auch der nächsten Songs wechseln sich melodische Riffs, ruhige Stellen und auch mal Geballer ab. Dabei vergeht die Zeit beim Hören der 9-10 Minuten langen Stücke wie im Flug. Langeweile, die dem atmosphärischen Black Metal manchmal nachgesagt wird, kommt hier auf keinen Fall auf. Sogar episch anmutende Momente hat das „Terra Inanis“.

Drei Mal zehn Minuten machen auch ein Album

Wo „Soliloquy Of Lament“ sich noch langsam aufgebaut hat steigt „The Alnwick Apotheosis“ – fast – gleich knüppelhart ein. Nach einem „kleinen“ Intro von nur einer Minute geht es sofort mit Geballer weiter. Dabei klingt der Sound aber nicht wie doch ganz gerne mal total zerschrubbt, sondern druckvoll und differenziert. Im Laufe des Stücks sticht dabei vor allem heraus, dass zum großen Teil auf Blast Beats oder beckenlastige Black Metal Drums verzichtet wird. Dafür kommen die wirklich ansprechenden Riffs und Melodien umso besser zur Geltung. Zum Abschluss legt „Transcendental Dysphoria“ mit einem wirklich coolen Aufbau und doomigen Gitarren noch eins drauf, bevor es ruhig und natürlich atmosphärisch zu Ende geht.

Kurzweilig und raumfüllend

Die Vocals wurden bisher nicht erwähnt, weil sie im Grunde keine wirklich große Rolle für das Album zu spielen scheinen. Sie manifestieren sich hauptsächlich durch Geflüster im Hintergrund, das dem Ganzen eine geheimnisvolle Note verleiht. Sie haben auf jeden Fall einen netten Effekt, man würde sich aber wahrscheinlich auch nicht über ihre Abwesenheit beklagen. Insgesamt präsentiert sich „Terra Inanis“ als kurzweilig und raumfüllend, und ist damit ein wirklich guter Einstieg für SOMNIUM NOX. Es bleibt aber dann doch eher Hintergrundmusik und reißt nicht so wirklich mit. Trotzdem ein ordentliches Gesamtergebnis.

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08.05.2017

headbanging herbivore with a camera

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