Sometime in February - Where Mountains Hide

Review

Dass eine Band namens SOMETIME IN FEBRUARY ihr Album im März veröffentlicht und damit die Gelegenheit, dem eigenen Namen gerecht zu werden, um einen Monat verpasst, müssen sich die US-Amerikaner an dieser Stelle jetzt einfach mal gefallen lassen. Vermutlich steckt ein tieferer Sinn hinter der Nomenklatur, der genauso könnte das der Name irgendeiner Metalcore-Formation aus den 2000ern sein. Aber die gegenständlichen Herren haben sich für die Nische des instrumentalen Prog Metals entschieden. Das ist zunächst einmal ein weites Feld und könnte durchaus Begeisterungsstürme verursachen, wenn man bedenkt, dass sich speziell eben der Prog instrumental in alle möglichen Richtungen ergründen lässt.

SOMETIME IN FEBRUARY bieten beeindruckendes, instrumentales Gefrickel mit sporadischem Songwriting

Allerdings müssen diese Hoffnungen direkt erst einmal wieder ein Stück weit herunter geschraubt werden, denn das Trio hat sich auf dem vorliegenden Album „Where Mountains Hide“ für die in Sachen Kreativität doch recht bodenständige, vergleichsweise abenteuerscheue Variante entschieden, bei der hauptsächlich die Frickelkünste von Klampfer Tristan Auman im Mittelpunkt stehen, während Schlagzeuger Scott Barber immerhin noch ein paar zuckelige Rhythmen beisteuert („The Bad Fight“ oder „Bury You“ z. B.), Bassist Morgan Johnson dabei meist jedoch nur harmoniert, wenn er nicht gerade komplett untergeht. Zugegeben: Auman ist schon ziemlich gut an der Klampfe und brennt ein beachtliches Feuerwerk ab, sodass die Sache mindestens mal solide gerät.

Insofern erfüllen SOMETIME IN FEBRUARY zumindest ihren Zweck, auch wenn sie dabei wenig Risiken eingehen. Immerhin wissen sie, dass sie als Instrumental-Band mehr auf Intensität und Spontanität setzen müssen, sodass das Endergebnis nicht ausschließlich selbstgefällig vor sich hin frickelt, auch wenn sich Auman natürlich wie der Pasta-König höchstpersönlich durch alle Songs nudelt. Wer so etwas schnell ermüdend findet, wird mit „Where Mountains Hide“ wenig Freude haben. Denn es gibt zwar durchaus Oasen der Ruhe wie das kurze „What Was Heard“ und einige Passagen, in denen Synths zum Einsatz kommen, aber man muss ein gerüttelt‘ Maß an Griffbrettgeflitze abkönnen, um die Arbeit hinter dieser Platte auf Albumlänge schätzen zu können.

Doch wer mehr als nur Gitarrenakrobatik sucht, dürfte der Platte schnell überdrüssig werden

Die meist recht optimistisch in Szene gesetzten Melodien machen durchaus Freude, sind sich aber auch ein bisschen zu ähnlich um innerhalb der Trackliste hervorzustechen. Bei einem Instrumental-Album kann so etwas durchaus kriegsentscheidend sein, aber SOMETIME IN FEBRUARY entschädigen in ästhetischer Hinsicht. Denn der Sound ist super, so sauber dass man praktisch davon essen kann. Wenn „Where Mountains Hide“ also schon mal nicht den Verstand in neue Sphären schickt, sondern wenn auch mit reichhaltiger Ornamentik versehen auf der Stelle tritt, so tut es das Album wenigstens in einem wunderbaren Sound. Ein netter Happen für zwischendurch also, aber eben auch einer, der vermutlich nicht ganz sättigen wird …

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18.03.2025

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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