Solenoid - Solenoid
Review
Lemmy Kilmister und MOTÖRHEAD sind auch nach über 30 Jahren immer noch so angesagt wie warme Semmeln Sonntag morgens um halb 10 Uhr. Und dass das der Wahrheit entspricht, zeigen nicht nur immer wieder aufs Neue die Verkaufszahlen neuer Langrillen der Band oder die Heerscharen an Fans, die die Konzerte stürmen und ihr Idol regelrecht abfeiern, sondern auch Gruppen wie I oder CHROME DIVISION, die genau diese Art von Musik – partytauglichen Rock ‚N Roll – ganz bestimmt auch dann noch auf- und erleben lassen, wenn Lemmy einmal nicht mehr unter uns weilt.
Doch nicht nur die Norweger können so inbrünstig rocken wie die Briten, sondern auch die Belgier! Was, das glaubt ihr mir nicht? Dann habt ihr noch nie SOLENOID gehört! Zwar klingen die Vocals von Frank Homolka nicht annähernd so rau und whiskygetränkt wie die von Eddie Guz (CHROME DIVIVION) oder dem Großmeister selbst, aber der Musik und dem Spaß, den diese qualitativ hochwertig auf den Hörer überträgt, tut das absolut keinen Abbruch. Schließlich sorgten Chris Tsangarides (z.B. JUDAS PRIEST, EXODUS, BLACK SABBATH) am Mischpult und Göran Finnberg (z.B. OPETH, SPIRITUAL BEGGARS, THE HAUNTED) beim Mastern für einen extrem rockigen, erdigen Sound, der regelrecht durch den Körper strömt und diesen unweigerlich in rhythmische Bewegungen versetzt.
Zu meinen persönlichen Highlights zählen der Mid-Tempo-Rocker „Her Peace“, das Groove-Monster „Short But Swell“ und das kurze aber extrem knackige „Slayin'“, das förmlich zum Headbangen einlädt (aber Vorsicht: ihr wisst ja, Headbangen schadet der Gesundheit!). – SOLENOID geben auf die Zwölf, und jeder, der mit den zuvor genannten Bands etwas anfangen kann, wird garantiert auch mit dem selbstbetitelten Erstlingswerk von SOLENOID warm. Anchecken!