Sol Sistere - Unfading Incooperate Vacuum

Review

Im Redaktionsalltag begegnen einem alljährlich ein paar der „bestgehütetsten Geheimnisse“ eines Landes, eine Genres oder gar eines ganzen Kontinents – wahlweise auch in Kombination. Bei SOL SISTERE muss man der PR-Abteilung aber immerhin zugutehalten, dass Südamerika zwar über eine sehr lebendige, aber in Europa häufig vergessene Szene verfügt. Die Chilenen legen mit „Unfading Incooperate Vacuum“ auch erst ihr Debütalbum vor, das, Punkt zwei für die PR, tatsächlich gar nicht schlecht ist.

Einen Überflieger stellt „Unfading Incooperate Vacuum“ allerdings auch nicht dar. Der sehr gefühlvoll verarbeitete Black Metal lebt von seiner düsteren, teils beklemmend traurigen Stimmung. SOL SISTERE rumpeln nicht, sondern führen anhand vieler gelungener Momentaufnahmen durch ihr Album.

Der Opener „Death Knell“ wird bereits von der Leadgitarre dominiert und getragen. Selbst das gerne flotte Schlagzeugspiel will dem Gefühl der Schwere dabei keinen Einhalt gebieten – während der Bass eine stützende Rolle einnimmt. Dies zieht sich als roter Faden durch „Unfading Incooperate Vacuum“, ohne dabei wirklich langweilig zu werden.

Gewiss, teils funktioniert die Mischung besser („Relentless Ascension“, „Sight Of The Oracle“) und teils zieht es sich etwas („Degraded Soul“) – die Qualitätsschwankungen bleiben aber gering. Auch weil SOL SISTERE kleine, Doublebass-freie Momente zum Eintauchen platzieren, die gleichzeitig die Spannung steigern.

„Unfading Incooperate Vacuum“ ist also ein wirklich schönes Album, dessen Schwachpunkt, wenn man ihn so nennen will, die relativ monotonen Vocals sind, denen aber ohnehin nur ein Platz in der zweiten Reihe gegönnt wird. Gelungene Ausnahme, das sei nicht verschwiegen, ist der Klargesang in „Soul Seeker“.

Vergleichbar sind SOL SISTERE mit ihren Landsleuten von ANIMUS MORTIS, von denen auch zwei Ex-Mitglieder dabei sind. Um den Bogen zum Beginn zu schlagen: Falsch ist die Aussage vermutlich nicht, aber SOL SISTERE stellen auch keine Offenbarung dar. „Unfading Incooperate Vacuum“ muss kein Schattendasein pflegen, dazu ist es zu gut, an „Testimonia“ von ANIMUS MORTIS oder dem wirklichen Geheimtipp „In The Labyrinths Of Death“ von KURSED kommen sie aber nicht vorbei.

16.07.2016

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