Sol - Let There Be A Massacre

Review

Lass dort ein Massaker stattfinden – so die Parole. Ob das in Zeiten bemerkenswert vieler Massaker in Form von Amokläufen, man lasse seinen Blick nur auf jüngste Geschehnisse in den Staaten schweifen, nicht bedenklich ist, ist fragwürdig. Im Grunde ist aber nicht davon auszugehen, dass SOLs Album mit dem plakativen Titel „Let There Be A Massacre“ in eben diese Richtung abzielt. Ein musikalisches Massaker, so kann man das eventuell betrachten – und das bedeutet im Falle der Dänen absolut überhaupt nicht, dass einem die Ohren vor lauter Hyperblastattacken abfallen.

SOLs Album steht im Zeichen dunklen Dooms. Nicht jener mit Gothicanleihen, der in den Neunzigern so erfolgreich war, und auch nicht der beliebte Black/Doom – „Let There Be A Massacre“ ist deutlich deathbeeinflusst und -orientiert. Tiefschwarz, zäh und klebrig wie Teer und erdrückend wie die Walze, die selbigen glättet; das ist es, wie man sich die Musik der Band am Besten vorzustellen hat. Das beginnt beim Opener „Centuries Of Human Filth“, den es vorab schon beim Label anzuhören gab, und endet beim vorletzten Stück „The Inanity Of Man“. Den Abschluss stellt ein reines Instrumental dar. Tiefe, extrem langgezogene Growls, sich ins Hypnotische wiederholende, gewaltig basslastig aus den Boxen niederdrückende Riffs und Monotonie im Dienste der Atmosphäre sind SOLs Trademarks. Apropos monoton: Das Werk ist in sich, unter anderem was die ausgefallene Instrumentalisierung mit Banjo, Klarinette und Akkordeon betrifft, schon abwechslungsreich, was jedoch die Songs in sich betrifft, so ist Monotonie zu weiten Teilen die Devise. Ich für meinen Teil kann mich damit sehr gut anfreunden, im Allgemeinen allerdings sollte das sehr stark vom Geschmack des jeweiligen Hörers abhängig sein, sodass ein Reinhören vor dem Kauf sich empfiehlt. Für den, der die Monotonie mit seinem Geschmack vereinbaren kann, bietet „Let There Be A Massacre“ Anlass zur Freude, entpuppt es sich mal als gnadenlose Walze, kommt es im nächsten Moment melancholisch und voll emotionaler Schwere daher – zu Kitsch allerdings lässt SOL sich dabei nie hinreißen.

Beachtenswert: SOL ist ein Ein-Mann-Projekt. Emil Brahe spielt alles, abgesehen von einem kurzen Gitarrenpart bei „The Inanity Of Man“, selbst ein. Ein Multiinstrumentalist, der Mann. Die große Bandbreite an Instrumenten verleiht der Platte auch ihren eigenen Charme, teilweise aber wirken einzelne Instrumente etwas deplatziert – das Akkordeon bei „Boginhi“ z.B., ein Stück, das allgemein bizarr anmutet, gefällt mir so gar nicht. An einigen Stellen tritt auch die Wiederholung zu stark in den Vordergrund – dass man Death/Doom härterer Sorte wenigstens ein bisschen Abwechslung zumuten kann, beweisen z.B. RUNEMAGICK. Nichtsdestotrotz ist der Vergleich schwierig. „Let There Be A Massacre“ ist ein gelungenes Debüt mit kleinen Mäkeln, das definitiv seine wohl dennoch eher kleine Anhängerschaft finden wird. Interessenten sollten auf jeden Fall einmal reinhören!

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24.06.2007

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