Mit einem schrillen „Angel Of Death“-Schrei gehts richtig los, nachdem wir durch Kirchengesäusel auf die Attacke vorbereitet wurden und uns ein episch angelegter Part mit cleanen Gitarren aufs Schlachtfeld geführt hat. Es folgt eine Menge „Riffinesse“! Speed Metal mit viel Ruß, frisch gewetzte Thrash-Riffs, ein paar todbringende Gitarrenläufe, Holterdiepolter-Drums. Dazu Schreien, Würgen, Brüllen. SODOMIZER haben sich kurz vorm Millennium gegründet – 1999 hört sich auch gleich viel oldschooliger an als 2000. Knapp acht Jahre später wurde das zweite Studioalbum „The Dead Shall Rise To Kill“ veröffentlicht und nur sieben Jahre darauf folgt die Re-Edition. Blödsinn.
Musikalisch verdient das Teil aber deutlich mehr Aufmerksamkeit, wenn man sich darauf einstellt, dass sich die Auferstehung der Toten nicht weit vom Subgenre-Standard entfernt. Schon das Hauptriff im zweiten Track „Undead Revenge“ zeigt auf, was viele andere falsch machen: simpel aber wirksam durchtrennt das rabiate Stück so einige Nackenmuskeln. Mitgröl- und Headbangtauglichkeit stehen bei den Brasilianern ebenso im Fokus wie eingängige Texte und thematischer Horror. Noch mehr herausragende Riff-Arbeit ist in „Bring Your Dead“ und insbesondere in „Dead By Witchcraft“ zu hören, das mitunter an METALLICAs „Dyers Eve“ erinnert – nicht, dass Lars auf falsche Klagegedanken kommt.
SODOMIZER reichern gern mit Samples an, darunter Frauenstöhnen, Türknarren und oft verwendete wie aus dem B-Horror-Klassiker/Meisterwerk „Evil Dead“ (ganz deutlich in „Unholy Force Of Darkness“). Allgemein wird das Tempo nach hinten raus etwas gedrosselt, sodass einige Lieder diesen ungestümen Charme verlieren, der zuvor herrschte. Ganz am Ende wird der Hörer allerdings leicht veräppelt, denn mit einem Medley haben die zwei Abschlusstracks nur wenig bis gar nichts zu tun. „Goetia“ ist zudem brutal langweilig und auch „Wicca“ entfesselt allenfalls gehemmte Zustimmung. Ist das im Verbund mit dem neuen Cover der Mehrwert der neuen Edition? So kann ich nur hoffen, dass die erwachten Zombies ihren Weg auch zu den Impulsgebern finden – Punktabzug. Also lieber zur 2007-Veröffentlichung greifen, denn an sich ist „The Dead Shall Rise To Kill“ ein gutes Album, wenn man gern mal HELLHAMMER, vergleichbare brasilianische Combos wie VULCANO oder die neueren Sachen von DARKTHRONE auflegt.
Kommentare
Sag Deine Meinung!