Sodom - Epitome Of Torture

Review

Nach 30 Jahren Bandbestehen, zahlreichen Alben, Touren rund um den Globus und wahrscheinlich auch dem ein oder anderen Bier in dieser Zeit würde so mancher Band wohl langsam aber sicher die Puste ausgehen. Oder sie würde sich auf den Lorbeeren eines herausragenden Albums wie “In War And Pieces” zumindest ein längeres Weilchen ausruhen. Nicht so SODOM, die mit “Epitome Of Torture” ihr nunmehr 13. Album an den Start bringen und dabei kaum Anzeichen von Müdigkeit zeigen.

Nach besagten über 30 Jahren ist im Hause SODOM natürlich keinesfalls mit grundlegenden Spurwechseln oder irgendeiner Art Innovation zu rechnen, das kann sich ein jeder Fan im Kopf ausrechnen. Dennoch wirkt dieses Werk keineswegs altbacken oder als hätten die Herren ihr Pulver inzwischen mal verschossen. Nein, seit dem Personalwechsel an den Drums (Bobby verließ die Band nach 13 Jahren und wurde durch Makka ersetzt) scheint sogar ein recht frischer Wind durch die neuen SODOM-Kompositionen zu wehen, so zeigen sich die Ruhrpott-Thrasher auf “Epitome Of Torture” für ihre Verhältnisse überraschend abwechslungsreich und vielseitig.

Das zeigt schon der Eröffnungstrack des Albums: “My Final Bullet” wirkt zunächst unscheinbar und gewöhnungsbedürftig, weiß mit seinen düsteren Gitarren und dem punkigen Refrain nach einigen Durchläufen jedoch wirklich zu gefallen. Ebenfalls erst nach einigen Anläufen, dann jedoch richtig punkten kann die neue Bandhymne “S.O.D.O.M.” und sogar der zunächst unscheinbare, brachial stampfende Titaltrack brennt sich völlig unbemerkt in die Gehörgänge und verfolgt den Hörer nach Genuss des Albums regelrecht. Mit “Stigmatized” schicken SODOM im Anschluss einen unerwartet harten Titel ins Rennen, der nicht selten sogar in Death Metal-Gefilde abdriftet, bevor die Herren bei “Cannibal” und dem geradezu hymnischen “Into The Skies Of War” ihre sehr melodische Seite herauskehren.

Dennoch schlägt nicht jeder Titel des Albums voll ein. “Shoot Today – Kill Tomorrow” oder “Invokating The Demons” beispielsweise sind keineswegs schlecht, plätschern jedoch am Hörer vorbei, ohne wirklich Eindruck zu hinterlassen. Auch das schmissige “Katjuschka” ist zwar kurzweilig, reicht qualitativ jedoch nicht an verschiedene andere Tracks des Werks heran. Selbst von den genannten Hits des Albums hängen manche zwischenzeitlich etwas durch. Deshalb – und weil das Album seinem Vorgänger im direkten Vergleich leider nicht das Wasser reichen kann – gibt’s für “Epitome Of Torture” auch keine unbedingte Kaufempfehlung. Wer jedoch bereit ist, dem Werk die ein oder andere Schwäche nachzusehen, wird hier zweifelsohne seinen Spaß haben!

06.05.2013
Exit mobile version