Sober Truth - Riven

Review

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Mangelnde Ambitionen kann man dem Vierer aus Siegburg schon mal nicht zusprechen. Bereits im Januar 2007 gegründet kann sich die Professionalität von Tourkalender und vorliegendem Debütalbum deutlich sehen lassen, was sich auch im Layout von Booklet und Promobeilage angenehm fortführt. Genretechnisch hat man es hier mit ziemlich simplen Rock rauer Machart zu tun, wobei das Adjektiv „simpel“ jedoch in erster Linie daraus resultiert, dass es nur einen einzigen Gitarristen gibt, und Klampfe und Bass mehr als weniger dasselbe spielen. Fans komplexer Rockschwelgereien brauchen hier also gar nicht erst weiterzulesen.

Rein technisch geht das hohe Niveau bei den eigentlichen Songs dann auch konsequent weiter. Die rifflastigen Nummern sind auf den Punkt eingespielt, überraschen ab und zu auch mit ein paar kniffligeren Passagen und bewegen sich bei der Produktion auf höherem Homerecording-Niveau. Obendrein kann Sänger Torsten Schramm mit seinem organ ganz schön Druck machen, klingt mitunter zwar noch etwas bemüht, zeigt aber alles in allem großes Potential. Ähnlich ist es auch beim Songwriting. Bei einer Spielzeit von 36 Minuten und oftmals nur zwei Melodien übereinander hätte man zwar auch nicht viel falsch machen können, aber Songs wie „One By One“, das derbe „Soulless“ oder der melo-rockige Abschluss „Taste“ hat man auch schonmal deutlich schlechter gehört. Leider gibt es dann aber doch ein paar Punkte, die das Hörvergnügen deutlich schmälern. Erstens wendet sich die vermeintlich hörerfreundliche Einfachheit der Songs schnell zum Gegenteil, wenn man über Minuten hinweg auf keinerlei clevere Akkordkonzepte stößt. Da haben es die Münchner von GRANTIG dann doch noch etwas besser hinbekommen, mit nur einer einzigen Gitarre einen rifflastigen Song zu basteln. Zum anderen fehlt aber auch oft noch die Cleverness, was das Inszenieren eines erkennbaren Refrains angeht. Letztlich sind viele Nummern eher Abwechslungen zweier Riff, als das man in ihnen deutlich Höhepunkte ausmachen könnte.

So ist „Riven“ zwar ein absolut okayes Debütalbum geworden, lässt aber auch noch Platz für eine notwendige Steigerung nach oben. Was live vermutlich ziemlich zündet und zum moshen einläd, muss auf Platte nochmal ein gutes Stück nachlegen um in diesem hart umkämpften Genre Fuß fassen zu können. Möglich wäre es bei den Siegburger Vierer aber auf jeden Fall.

23.08.2008

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