Um eine etwaige Vorstellung vom Klang der deutschen Formation SNIPER zu erhalten, reicht es anfangs aus, das 18-sekündige Intro anzuhören um daraufhin darüber zu sinnieren, was dem Hörer in den darauf folgenden 40 Minuten geboten wird. Wem dies vergönnt ist, der muss sich damit zufrieden geben, dass SNIPER Parallelen zu den Todesdreschern LEGION OF THE DAMNED aufweisen, letztendlich aber verrückter und abgedrehter sind, vor allem aber schneller und weniger eingängig. Weder meine Beschreibung, noch die Einleitung von „Seducer of Human Souls“ vermögen es, einen ausreichend treffenden Eindruck vom mir vorliegenden zweiten Album der Rotenburger zu erhalten, es dürfte aber für eine etwaige Vorstellung des Gebotenen reichen. Melodische Härte trifft auf eine dicke, gut arrangierte und brutale Produktion, durchdachtes Riffing und ein Thrash Metal-übliches Schrei-Organ, das mit dem vorzüglichen Rest der Scheibe in seiner Gesamtheit nicht mithalten kann, aber sowohl aggressiv als auch geübt daher kommt.
SNIPER lassen es durchgehend knallen, warten mit einigen eher sperrigen Abschnitten auf und beeindrucken mit ihren verrückten Soli, die sie an den richtigen Stellen unterbringen. Großartige Umwege sind den Rotenburgern fremd und auch der hoch im Trend liegende Neo-Thrash kann den Jungs scheinbar kaum egaler sein. Technisch versierte, brutale und vor Spielspaß nur so strotzende Todes-Dresche, das ist es, was den Vierer und ihr Album „Seducer of Human Souls“ ausmacht, irrelevant ob im pfeilschnelleen Prügel-Tempo oder den nicht weniger stimmigen ruhigeren Gefilden, in die sich SNIPER wagen.
Jetzt bleibt nur noch zu sagen, dass die Jungs ihrer Linie hoffentlich treu bleiben, denn „Seducer Of Human Souls“ ist eine Thrash-Granate, die einige Kilotonnen hochwertigen und abwechslungsreichen Stahls bereit hält, der sowohl Hörspaß bereitet und auf der Bühne unter Garantie noch besser wirkt.
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