Snew - Snew You

Review

Alte Säcke, junge Band. Diese Kombination ist eher selten. SNEW aus Amerika sind so ein Fall, denn sie wurden erst im Jahre 2005 gegründet, sehen allerdings teilweise so aus, als wären sie schon seit den 70ern aktiv. Und klingen obendrein auch so. Es gibt Classic Rock, meine Damen und Herren, Classic Rock, der hier und da mit Blues angereichert wird. Erinnert Euch an eine Band?

Richtig, AC/DC, die ja dieser Tage auch mit einem neuen Album aufwarten, kann man wohl als größten Einfluss auf SNEW nennen. Besonders wird das bei der Gitarrenarbeit deutlich, die sich schon sehr an den Jungs aus Down Under orientiert, als Beispiel sei hier besonders “Got Love“ genannt, denn bei diesem Song erschleicht mich schon beinahe das Gefühl, ich hätte hier eine Coverband vor mir. Seinen Anteil daran hat auch Sänger Curtis Don Vito, der zumindest in diesem Stück sehr nach Brian Johnson klingt. Schlecht gemacht ist das alles nicht, nur die eigene Identität bleibt auf der Strecke.

Auch bei den anderen Songs legen SNEW nicht wirklich Wert auf Originalität, sondern bedienen sich lieber bei ihren Vorbildern. Und davon gibt es einige, denn das Quartett nimmt den Hörer mit auf eine kleine musikalische Zeitreise. Es gibt Punk Marke RAMONES in “Snew You“, die ROLLING STONES grüßen in “She’s A Real Gunslinger“ und auch GUNS N‘ ROSES werden hier und dort verwurstet.

Wirklich eigene Ideen gibt es also nicht, aber irgendwie kann ich die Band deswegen doch nicht verreißen, denn auch wenn sie viel klauen, so machen sie ihre Arbeit einfach gut und mit Überzeugung. Gewiss, für eine große internationale Karriere wird “Snew You“ nicht reichen, aber in einem lauschigen Klub kann ich mir die Band gut vorstellen, denn ihre Songs rocken mächtig.