Das Debüt-Album von SNAKE hört auf den Namen “Australia“. Und damit ist nicht nur die Herkunft der Band bereits im Titel enthalten, sondern auch eine grobe Einordnung ihrer Musik: Hier gibt es Aussie-Rock in Reinkultur.
Dieser unverwechselbare Sound, wie ihn auch AC/DC oder ROSE TATTOO produzieren, kann einfach nur vom sechsten Kontinent kommen. Rythmusbasierter Hard Rock mit einfachen Riffs, eingängigen Melodien und klar dominierendem, relativ hohem männlichem Gesang. Hier kann man eigentlich nichts verkehrt machen. Auch das Quartett aus Brisbane lässt nichts anbrennen und zeigt genau das, was der Hörer erwartet.
Allerdings geht das klar zu Lasten der Frische. Irgendwie wirkt alles angestaubt und schon einmal gehört. Auch die Songstrukturen sind nicht gerade die gewagtesten, sondern sehr linear und vorhersehbar. Insgesamt hätte man sich schon ein wenig mehr Mut und Innovation gewünscht. So rauscht der ein oder andere Song schon einmal im Einheitsbrei an einem vorbei.
Was den Silberling allerdings rettet, sind einige wertvolle Details. Die Soli zum Beispiel zeigen einige gute, virtuose Ansätze. Die Lyrics sind erfrischend einfach und lassen schwierige Themen aus. Dennoch erzählt Sänger und Bandkopf Larry Attard immer wieder kleine Geschichten. Kombiniert mit einem witzigen Cover, das im Comicstil die Szene vor einem Club während eines SNAKE-Konzertes darstellt, sind es diese Feinheiten, die das Album von der Masse abheben.
Das Rade erfinden die Künstler mit ihrer Interpretation des Aussie-Rocks gewiss nicht neu. Loud & Proud sind sie. Eben nicht mehr und nicht weniger. Dennoch lohnt es sich ob der angesprochenen Feinheiten durchaus mal in “Australia“ rein zu hören.
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