Smith - Better Days...and Nights
Dominik Rothe
2021 legten SMITH/KOTZEN nicht nur ihr Debütalbum vor, sondern mit der „Better Days“-EP auf gleichbleibend hohem Niveau nach. Der Vier-Tracker erschien vor einem knappen Jahr ausschließlich als streng limitiertes Vinyl. Wer damals leer ausging oder die gute alte CD bevorzugt, kann jetzt aufatmen. Unter dem Titel „Better Days…And Nights“ finden die vier Songs der EP ihren Weg auf CD.
SMITH/KOTZEN funktionieren auch live
Wie der Titel bereits andeutet, kommen fünf zuvor unveröffentlichte Livetracks obendrauf. Die Qualität der bekannten Studiotracks ist weiterhin unbestritten. Demnach stellen die Liveversionen das Spannendste an der Platte dar. Die Mitschnitte stammen sowohl von der US- als auch der UK-Tour, die die Band Anfang des Jahres spielte.
Zwei davon sind der EP entnommen, die restlichen drei dem Debütalbum. Dadurch doppeln sich „Got A Hold On Me“ und „Hate And Love“. Da die Liveatmosphäre in den Mitschnitten authentisch eingefangen wird und dadurch ein anderes Hörgefühl entsteht, ist das allenfalls ein kleiner Wehmutstropfen.
Trotzdem kommt die Frage auf, warum SMITH/KOTZEN nicht gleich ein richtiges Livealbum mit einer kompletten Setlist der Tour veröffentlicht und die vier „Better Days“-Tracks darauf als Bonus verbraten haben. BLACK SABBATHs „Reunion“ oder „Tested“ von BAD RELIGION haben in der Vergangenheit gezeigt, wie gut Livealben mit Bonustracks aus dem Studio funktionieren können.
„Better Days …And Nights“ hätte noch runder sein können
Damit wäre zum einen die Dopplung der Songs auf „Better Days …And Nights“ nicht so ins Gewicht gefallen, weil Fans ein Gesamtpaket mit allem vorhanden Livematerial bekämen. Zum anderen hätten es mit „You Can’t Save Me“ aus Richie Kotzens Soloschaffen und dem IRON MAIDEN-Gassenhauer „Wasted Years“ noch zwei coole Coversongs auf die Platte geschafft. Damit wäre die Platte eine noch rundere Sache.
Doch das ist Meckern auf hohem Niveau. Immerhin kommt „Better Days …And Nights“ in der aktuellen Form auf satte 50 Minuten Spielzeit. Fans bekommen für ihr Geld also einiges geboten. Die Aufnahmen der Livesongs sind zudem verdammt professionell in Szene gesetzt. Die rohere Darbietung im Konzertkontext steht den teils bluesigen Hardrocks-Songs gut zu Gesicht. Wie schon bei dem Debütalbum und „Better Days“ machen Genrefans mit einem Kauf alles richtig.
Kommentare
Sag Deine Meinung!