Small Jackets - Cheap Tequila

Review

In unsicheren Zeiten ist es wichtig, Konstanten zu haben. Trost spendende Dinge, auf die man sich verlassen kann. Wer so etwas an dieser Stelle erwartet, wird möglicherweise enttäuscht. Zumindest, wenn er nicht auf Rock’n’Roll steht. Alle anderen können jetzt mal wieder feststellen, dass das italienische Label Go Down Records ein Garant für musikalische Qualitätsprodukte ist. Weil mich diese Jungs bisher nie enttäuscht haben, verdienen sie einfach mal ein Kompliment!

Italien, ein Land, das eher für leckeres Essen, Operntenöre und korrupte Ministerpräsidenten bekannt ist, hat auch eine sehr lebendige und vielfältige Musikszene. Dass sich hierunter auch waschechte Stonerrocker mit schwerem 70’s-Rock’n’Rolleinfluss befinden, freut mich ganz besonders. SMALL JACKETS veröffentlichen mit „Cheap Tequila“ ihr drittes Album. Hierauf setzen sie den Weg, den sie mit dem Vorgängerwerk „Walking The Boogie“ (2008) bereits beschritten haben, fort. Heißt im Klartext: Die bewährte Melange aus AC/DC, HUMBLE PIE, GRAND FUNK RAILROAD, ZZ TOP und ganz vieel HELLACOPTERS mit südstaatlichem Gitarren funktioniert auch diesmal. Klar, einen Preis für kreative Innovation werden die vier auch diesmal wieder nicht gewinnen. Aber Gefühl, Glaubwürdigkeit und Spaß, für mich entscheidende Kriterien für das Anhören von Musik, werden hier in vollem Umfang geboten.

Wer auf klare Strukturen steht, keine Experimente braucht und sich zudem nicht an von Geist befreiten Texten stört (z.B. „We Got A Problem“, „Dancing With The Monster“, „We Are Boozers“), liegt mit „Cheap Tequila“ genau richtig. Ein von billigem Fusel bedingter, auf CD gepresster Vollrausch. Ganz sicher ohne Kopfschmerzen und sonstige Neben- und Nachwirkungen! Also: Hirn aus, Fuß auf’s Gas, Röck’n’Röll! Hand auf’s Herz: Wo sonst gibt’s heute noch so viel garantierte Sicherheit?

30.05.2009
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