Slutvomit - Swarming Darkness

Review

Satanic Speed Metal of … irgendwas mit Beelzebub, Brüsten und Blasphemie – und schon steht ein Albumkonzept. SLUTVOMIT bedienen ein rabenschwarzes Allerlei aus extremmetallischen Klischees und haben dabei, so scheint es, einen ungeheuren Spaß, der seinen Funken – oder mehr sein Höllenfeuer – schnell auf den Hörer überwirft. Trotz aller Evil-Attitüde und den bitterbösen Liedtiteln offenbart sich „Swarming Darkness“ als höchst erfreuliches Knüppelbrett, das man sogleich mit gut gefüllten Bierkrügen in geselliger Runde feiern möchte.

SLUTVOMIT werden ihrem Bandnamen zumindest so weit gerecht, als dass sie die elf Stücke wahrlich mit einer beachtlichen Energie und einem sagenhaften Tempo erbrechen. Das Schöne am musikalischen Auswurf – und gleichermaßen der Hauptgrund für die hohe Wertung – ist die enorme Ansammlung hochqualitativer Riffs, die von einer sensationellen Produktion zu einem Erstling zusammengeführt werden, der Bands mit vielfach umfangreicherer Diskografie vor Neid erblassen lässt. „Poservore“ und „Lucifer Unbound“ entfesseln dermaßen starke Hauptriffs, dass man das Hochgeschwindigkeitsalbum allein deshalb immer wieder hören will. Das furiose Finale des Titeltracks bündelt schon alles, was die ausschwärmende Dunkelheit ausmacht. Und wenn die räudig-rotzige Stimme in „Morbid Priest (Of Hell)“ aussetzt, lodert plötzlich ein eindrucksvolles Melodieverständnis in der Finsternis. Ob Geknüppel, treibender Gitarrenpart, Solo in chaotischer Slayer-Manier (das infernalische Cover erinnert zudem an „Hell Awaits“), die einzelnen Teile wurden so abgemischt, dass ein differenzierter Gesamtsound aus den Boxen donnert, der nahezu perfekt abgestimmt und eher organisch als steril ist – beachtlich!

Die Musik der Amerikaner erinnert oft an KETZER, mal an DESASTER, in „Necrovoyeur“ auch an DESTRÖYER 666, doch überwiegend werden Gedanken an NIFELHEIM wach. Mit ganz viel Oldschool-Charme versehener Black Metal mit starker Riff-Orientierung an der Schnittstelle zum Thrash Metal. Wer den genannten Bands etwas abgewinnen kann, wird mit SLUTVOMIT seine dunkle Freude haben. Da es sich um ein Debütalbum handelt, wird es interessant, in welche Richtung man mit Album Nummer zwei, drei und so weiter geht. Die Latte liegt schon nach dem ersten Sprung extrem weit oben. Komplimente und Erwartungen sind hier gleichermaßen groß.

28.10.2013
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