Es scheppert mal wieder im Hause Ecocentric Records – und wie es scheppert! Zwei deutsche Bands geben sich auf dem neuen Output die Ehre, zwei Mal bewegt man sich irgendwo zwischen Grindcore und Powerviolence, zwei Mal gibt es ordentlich auf die Fresse.
Den Anfang machen SLUMP – und den machen sie erstmal mit doomig-sludgig angehauchtem Riffing in „Galeere“, bevor der Song erst gegen Ende (gut, bei nur einer Minute zehn) schneller wird und Platz für den ungleich rabiateren Prügler „Schuss in den Ofen“ macht. Insgesamt gibt man sich hier keine Blöße, der erste offizielle Output nach einer Demo von 2009 soll schließlich was hergeben. Schön ist dabei der ordentlich kloppende Sound, der trotzdem noch zur Genüge ausdifferenziert ist – LIFE ENDS werden da später etwas mehr Probleme haben. „Disroot“ fängt dann wieder eher langsam an, ebenso „Pathos“, „Graumonster“ und „In War We Crust“ hingegen machen ohne Umschweife gleich klar, wo der Powerviolence-Hammer hängt. Mit „Geschwätz“ ist dann nach etwas mehr als einer Viertelstunde schon wieder Schluss bei SLUMP – insgesamt ein rabiates, aber gefälliges Monster zwischen Grind, Sludge und Powerviolence. Nein, kein Beitrag, der das Genre neu definieren würde und sicherlich nichts großartig Besonderes, aber von Anfang bis Ende nett und keine Sekunde zu lang.
(6/10 Punkte)
Dann der LIFE-ENDS-Teil der Split: Mit „Routinier“ prügelt man gleich munter drauf los und legt gleich das größte Manko dieser Hälfte dar: den Sound. Junge, Junge, so haben die artverwandten Briten in den Achtzigern geklungen – ja, die durften das. Aber braucht man das heute wirklich noch? Zumal das Material an sich eigentlich wirklich cool klingt und wahrscheinlich um ein Vielfaches effektiver wäre, hätte man einen so fetten Sound wie SLUMP. Der war nämlich auch noch kantig, rauh und „voll unkommerziell“ – aber man konnte trotzdem gut zuhören. Energetisch ist das ja, aber gut anzuhören? Hm … .
Ansonsten gibt es auch bei LIFE ENDS nur wenig zu meckern: „Zielstrebig unfähig“, „Flucht“ oder „Aufhören zu leben“ sollten der Nach-vorne-Fraktion ordentlich Spaß bereiten, die längeren Songs wie „Menschenmühle“ oder „Überlebenskünstler“ zeigen, dass LIFE ENDS durchaus auch abwechslungsreich können. Wie gesagt, wenn das Ganze nicht so klingen würde wie auf einer wirklich frühen NAPALM-DEATH-Demo. Das nimmt zumindest mir einen großen Teil des Spaßes beim Hören – allerdings könnte es live bei dieser Band ordentlich scheppern.
(4/10 Punkte)
Die SLUMP-/LIFE-ENDS-Split ist für Genrefans also durchaus hörbar, auch wenn keine der beiden Bands etwas beiträgt, was nicht schon mal (besser?) dagewesen wäre. Mit Vorsicht zu genießen, aber als Snack für zwischendurch sicherlich in Ordnung.
Kommentare
Sag Deine Meinung!