Slipknot - Disasterpieces

Review

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Gleich als Doppel-DVD knallen uns die Maskenträger von SLIPKNOT ihre neueste Veröffentlichung um die Ohren und Augen. Schwerpunkt auf „Disasterpieces“ ist dabei der (u.a. auch auf VHS erhältliche) Mitschnitt ihres Gigs in der Londoner Arena vom 16. Februar 2002, der von 12000 Fans, die liebevoll „Maggots“ genannt werden, frenetisch gefeiert wurde. Dazu geben die Weirdos aus Iowa aber auch genug Anlass. Showtechnisch macht den Jungs hier so schnell keiner etwas vor. Pyrotechnisch spektakulär und bühnenbildtechnisch ausgefeilt bieten Corey Taylor und Co. hier nicht nur musikalisch etwas fürs Ohr, sondern stellen auch alle optischen Wünsche restlos zufrieden. Sei es durch die zwei beweglichen Percussionkits, durch Jordisons unglaubliches Drumsolo (sein Arbeitsplatz wird in die Luft gefahren, um dann nach vorne senkrecht zum Boden zu kippen und sich zu drehen, so dass Joey kopfüber in seinem Sessel hängt, aber trotzdem ungestört weiter schlagwerkt), durch diverse Explosionen, durch Schneetreiben auf der Bühne oder einfach nur durch das sicke Auftreten der Truppe, es bleibt einem desöfteren die Spucke weg.

Unterbrochen wird der Konzertmitschnitt, der alle wichtigen Bandhits enthält, immer wieder von kurzen Sequenzen wie Bühnenaufbau, Soundcheck oder den Gigvorbereitungen der Band. Auch aufnahmetechnisch haben SLIPKNOT auf „Disasterpieces“ Standards gesetzt, da sie diesen Gig von insgesamt 30 (!!) Kameras (z.T. waren diese sogar auf den Masken der Musiker angebracht) mitschneiden ließen, denen wirklich keine einzige Bewegung der Truppe entgangen ist. Man sieht DJ Sid (0) beim Bad in der Menge oder den Clown (6), wie er sein Mikrofon kurzerhand zum Phallus umfunktioniert. Aber dies nur am Rande. Somit stellt dieses Konzert ein Dokument eines Reifeprozesses zur einer absolut tighten, professionellen Liveband innerhalb der letzten drei Jahre dar. Dass dies aber nicht immer so rundum zufriedenstellend laufen kann, hat man bei deren Deutschlandtour in Hamburg gesehen, wo man einfach von purer Fanverarsche sprechen muss. Diesen Vorwurf darf man SLIPKNOT bezüglich dieser Veröffentlichung aber nicht machen, denn auch DVD Nr. 2 kann sich sehen lassen. Einmal gibt es die Liveversion des „Iowa“-Songs „Disasterpiece“ aus fünf verschiedenen Blickwinkeln zu sehen. Desweiteren sind die Mitschnitte von „The Heretic Anthem“ und „People = Shit“ kameratechnisch auf jedes einzelne Bandmitglied fixiert vertreten. Zu guter Letzt sind noch alle bisherigen SLIPKNOT-Videos (u.a. auch die rare „animated“-Version des „Wait & Bleed“-Clips) und Links zu den Webpräsenzen rund um die Band mit an Bord.

Als extra Bonbon kann der geneigte Fan sich noch über den Audiotrack „Purity“ freuen, der meines Wissens nach nur auf der limitierten Erstauflage des „Slipknot“-Digipacks enthalten war. Somit ist „Disasterpieces“ für alle SLIPKNOT-Fans ein absolutes Muss unter dem Weihnachtsbaum.

26.11.2002

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